Witten. . Das Finanzamt benötigte für Steuererklärungen 52 Tage - elf Tage weniger als 2018. Damit macht Witten in einem Ranking 208 Plätze gut.
Wer seine Steuererklärung heute abgibt, kann seinen Steuerbescheid im Durchschnitt am Freitag, 15. März, erwarten. Zumindest wenn das Finanzamt Witten im neuen Jahr so schnell arbeitet wie im vergangen Jahr: 52,2 Tage benötigte die örtliche Behörde 2018 durchschnittlich für die Bearbeitung einer Einkommenssteuererklärung – rund elf Tage weniger als 2017. Das geht aus einer Auflistung des privaten Dienstleisters Lohnsteuer-Kompakt hervor.
Das Wittener Finanzamt ist damit bundesweit von Rang 416 auf Rang 208 (von insgesamt 514) geklettert. Damit wird hier flotter gearbeitet als im bundesweiten Durchschnitt von 56,1 Tagen, allerdings weiterhin langsamer als im landesweiten Durchschnitt von 51,5 Tagen. Kein anderes großes Bundesland ist schneller als NRW, die Plätz eins bis drei belegen das Saarland, Berlin und Hamburg. An der Spitze in NRW ist Wuppertal-Barmen mit 34,4 Tagen.
Trend: Behörden brauchen immer länger
Dass in Witten 2018 schneller gearbeitet und erstmals seit 2015 weniger als 60 Tage benötigt wurde, ist allerdings alles andere als der deutschlandweite Trend. Insgesamt sind die Finanzbehörden in Deutschland bei der Bearbeitung der Steuererklärungen langsamer geworden. Im Vergleich zur bundesweiten durchschnittlichen Dauer im Jahr 2015 habe sich die Bearbeitungszeit um ganze 3,6 Tage verlangsamt.
„Die von Behörde zu Behörde sehr unterschiedlichen Bearbeitungszeiträume können ihren Grund in der Personalsituation haben, sagt Hans-Ulrich Liebern, Geschäftsführer beim Bund der Steuerzahler NRW. „Das können kurzfristig hohe Krankenstände oder eine höhere Zahl unbesetzter Stellen sein“. Für Steuerpflichtige sei es aber in jedem Fall ärgerlich, dass die Bearbeitungsdauer im Schnitt immer länger werde.