Witten. . Beim 1. Jugendforum diskutierten 60 Kinder zwischen 13 und 17 Jahren über ihre Erwartungen an die Stadt. Shoppen und Sicherheit stehen ganz oben.
Mehr Sicherheit, mehr Sauberkeit, mehr Geschäfte: Die Jugendlichen aus der Innenstadt haben sehr genaue Vorstellungen, wie Witten künftig aussehen sollte. Beim 1. Jugendforum im Rathaus haben sie ihre Wünsche und Erwartungen am Freitag vorgestellt.
1400 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren – also alle, die in der City leben – hatte die Stadt zuvor angeschrieben. Ganz klassisch, per Brief. Eine Form der Einladung, die bei den Schülerinnen und Schülern überraschend gut ankam, wie Jugendhilfeplaner Michael Lüning mit Erstaunen feststellte. In Zeiten der Informationsflut in den Sozialen Medien habe ein Brief offenbar eine gewisse Verbindlichkeit.
Ein Sprung ins kalte Wasser
Wie viele der Jugendlichen die Einladung annehmen würden, das war bis zum Beginn der Veranstaltung am Freitagmorgen aber noch völlig unklar – was dem Kinder- und Jugendbeauftragten Paul Anschütz eine schlaflose Nacht beschert hatte. „Für uns war es ein Sprung ins kalte Wasser.“ Aber einer, der sich gelohnt hat: Immerhin 60 Teilnehmer kamen schließlich ins Rathaus, um in den verschiedenen Workshops mitzuarbeiten. Es ging darum, was läuft gut und was schlecht in der Stadt, es ging um die Jugendzentren, die Freizeitangebote und die Verbandsarbeit in Witten.
Jetzt geht es in die Vororte
Die Ergebnisse des Jugendforums sollen einfließen in den kommenden Jugendförderplan für die Jahre 2021 bis 2025, der im übernächsten Jahr von der Stadt Witten erstellt wird.
Nach den Jugendlichen der Innenstadt werden auch die in den Vororten befragt. Es ist ein Forum für Heven/Herbede und eines für Stockum/Annen/Rüdinghausen geplant, die Veranstaltungen werden im Frühjahr und Herbst stattfinden.
Auch jüngere Kinder sollen anschließend noch nach ihren Wünschen gefragt werden.
Am Nachmittag – nach immerhin sechsstündiger Sitzung – zeigte sich Claudio Portus vom Kinder- und Jugendparlament positiv überrascht, wie konstruktiv die Diskussionen gelaufen waren. „Wir hatten eine richtig gute Zusammenarbeit, jeder hat auf jeden gehört, es gab kein Richtig und kein Falsch“, sagt der 18-Jährige von der Hardenstein-Gesamtschule. Und vor allem: Er habe das Gefühl. dass die Verantwortlichen die Vorschläge der Jugendlichen auch ernst genommen hätten.
„Wir fordern mehr öffentliches W-Lan in der Stadt“
Und die waren recht konkret: Mehr Geschäfte für junge Leute in der Stadt war eines der Themen, das immer wieder genannt wurde. „Da gibt es einfach nicht genügend Ansprechendes“, sagt Portus – wohl wissend, dass die Verwaltung da nicht viel dran machen kann. Ganz anders als bei diesem Thema: „Wir fordern mehr öffentliches W-Lan in der Stadt.“
Mehr Indoor-Spielplätze und ein besseres Kino-Angebot, das wünscht sich die Gruppe, in der Lilly Lennardt (15) vom AMG mitgearbeitet hat. „So was wie Paulis Silberland, das fehlt uns“, ergänzt Samantha Young (15) von der Holzkamp-Gesamtschule.
„Da muss mehr aufgepasst werden“
Aber auch darum ging es: „Wir brauchen mehr Sicherheit in der Stadt“, sagt Tolunay Ali Kaya (13, AMG). Man sollte auf der Straße keine Angst haben müssen. „Da muss mehr aufgepasst werden, auch später am Abend.“ Und es müsse mehr Licht geben, im Lutherpark etwa oder am Rheinischen Esel, ergänzt Lara Wenzel (13) von der Freiligrathschule. „Hoffentlich hören die von der Stadt auf die Kinder.“
Das kann Jugendhilfeplaner Lüning versprechen. Die großen Themen werden in den kommenden Jugendförderplan miteinfließen. Bei den kleinen Wünschen müsse man schauen. „Da müssen wir kurzfristig sehen, wie wir an den Stellschrauben drehen können, ohne viel Geld auszugeben.“