Witten. . Die krimibegeisterte Sabine Schmelzer machte einen Bretagne-Urlaub, der sie zu den Schauplätzen der Ermittlungen von Kommissar Dupin führte.

Sie ist eine ausgezeichnete Hobbyköchin, die in diesem Jahr mit ihren Speisen Sternekoch Johann Lafer überzeugte und eine Folge der ZDF-Reihe „Die Küchenschlacht“ gewann. Sabine Schmelzer ist auch krimibegeistert. Eine Leidenschaft, die sie mit ihrem Lebensgefährten teilt. Das brachte sie auf die Idee: Wir reisen in die Südbretagne – auf den Spuren von Kommissar Dupin. Die frühere Leiterin der Bruchschule brachte von der zweiwöchigen Tour bretonische Rezepte mit – Lieblingsgerichte des Commissaires. Die kann, wer will, bei einem Kochkurs kosten, den die 65-Jährige im neuen Jahr bei der VHS anbietet.

George Dupins Lieblingsrestaurant ist das ehemalige Grandhotel L’Amiral im bretonischen Hafenstädtchen Concarneau. Hierhin wurde der Pariser Commissaire strafversetzt. Sabine Schmelzer und ihr Freund sind ins Amiral eingekehrt. „Ein Hotel ist es nicht mehr, aber ein sehr gutes Restaurant.“ Schmelzer schwärmt vom dort so berühmten Entrecôte, das auch Monsieur Dupin mundete. „Es war so dick, so saftig, so toll gegrillt.“

Ein bretonischer Fischtopf, ein Soufflé mit Apfelbrand

Der Eingang zum Restaurant L’Amiral im bretonischen Hafenstädtchen Concarneau, in dem es sich auch Monsieur Commissaire schmecken ließ.
Der Eingang zum Restaurant L’Amiral im bretonischen Hafenstädtchen Concarneau, in dem es sich auch Monsieur Commissaire schmecken ließ. © Sabine Schmelzer

Eine Erinnerung für die Wittenerin an das legendäre Lokal, das auch Schriftsteller Georges Simenon als Schauplatz für seinen Maigret-Roman „Der gelbe Hund“ nutzte: Ein reich bebildertes bretonisches Kochbuch. Der „Erfinder“ des Kommissars Dupin, Jean-Luc Bannalec, hat es zusammen mit den Amiral-Betreibern Arnaud und Catherine Lebossé geschrieben. In ihrem VHS-Kurs am 7. März möchte Sabine Schmelzer aus dem Kochbuch einige Lieblingsgerichte des Kommissars nachkochen. „Ich ändere das ein wenig ab. Das soll ja auch etwas eigenes sein.“

Kursteilnehmer können sich unter anderem auf Jakobsmuscheln freuen, auf einen bretonischen Fischtopf und ein Soufflé mit Apfelbrand. „Natürlich wird das, was wir gemeinsam zubereiten, auch hinterher zusammen gegessen – dazu gibt es passende Weine.“

„Die Strände haben ein karibisches Flair!“

Kommissar Dupin (Mitte), gespielt von Pasquale Aleardi, 2014 im ARD-Krimi „Bretonische Brandung“, in dem es um den Tod von drei Seglern in der Bretagne geht.
Kommissar Dupin (Mitte), gespielt von Pasquale Aleardi, 2014 im ARD-Krimi „Bretonische Brandung“, in dem es um den Tod von drei Seglern in der Bretagne geht.

Für alle Krimifans, die es noch nicht wissen: „Jean-Luc Bannalec ist ein Pseudonym, unter dem der gebürtige Bad Godesberger Autor und Verleger Jörg Bong seine Dupin-Bestseller schreibt.“ In mittlerweile sieben Krimis lässt er seinen Kommissar Georges Dupin knifflige Fälle in schöner südbretonischer Landschaft lösen. Sechs Bücher wurden für die ARD verfilmt, darunter das Buch „Bretonische Brandung“. Schmelzer: „Der Krimi spielt auf einer der Glénan-Inseln, wo Leichen von drei Seglern gefunden wurden. Dorthin sind wir natürlich auch gefahren. Die Strände haben ein karibisches Flair! Sie sind schneeweiß, das Wasser ist kristallblau.“

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Was die ehemalige Grundschullehrerin auch zum Dupin-Fan macht: „Jörg Bong gelingt eine großartige Beschreibung der bretonischen Landschaft, ich finde, er malt fast mit seinen Worten.“

Auch den Künstlerort Point-Aven besucht

Auch von Point-Aven ließen sich die Wittenerin und ihr Freund während ihrer Reise verzaubern. Das Künstlerörtchen wurde nicht erst durch den Dupin-Krimi „Bretonische Verhältnisse“ bekannt. Schon Maler Paul Gauguin sei Ende des 19. Jahrhunderts den Reizen des idyllischen Ortes erlegen, erzählt Sabine Schmelzer. Sie nahm Platz auf einer Bank über dem Fluss Aven. „Dort hat Kommissar Dupin über seinen ersten Fall nachgedacht. Ich konnte gut verstehen, warum ihm der Platz gut gefallen hat. Man hat so einen tollen Blick auf den Fluss, in dem große Felsbrocken liegen. So etwas habe ich in Deutschland noch nie gesehen.“


>>> SABINE SCHMELZERS KOCHKURSE BEI DER VHS

Sabine Schmelzer in ihrer eigenen Küche. In diesem Jahr war die Wittenerin Gewinnerin einer Folge der ZDF-Reihe „Die Küchenschlacht“.
Sabine Schmelzer in ihrer eigenen Küche. In diesem Jahr war die Wittenerin Gewinnerin einer Folge der ZDF-Reihe „Die Küchenschlacht“.

Das VHS-Programm für die erste Jahreshälfte 2019 erscheint am 15. Januar. Darin findet man auch die von Sabine Schmelzer angebotenen Kochkurse. Am 7. März wird sie in der Küche des VHS-Seminarzentrums in Annen bretonische Lieblingsspeisen von Kommissar Dupin zubereiten. Zeit: 17.30 Uhr bis 21.15 Uhr. Die Kursnummer: 22121.

Wer mit Sabine Schmelzer ein Ostermenü nach Rezepten des verstorbenen französischen Sternekochs Paul Bocuse zubereiten möchte, hat dazu am 2. April 2019 von 17.30 Uhr bis 21.15 Uhr Gelegenheit. Kurs 22051.

Zwei weitere Kochkurse: Italienische Gourmet-Küche: Die bekanntesten Gerichte von Giacchino Antonio Rossino (9. Mai) sowie Köstliches mit Wildkräutern (15./16. Mai).

>>> FÜR DESSERT-LIEBHABER:
SO MACHT MAN EINEN FAR BRETON

„Der Far Breton ist eines der traditionellsten Desserts der Bretagne“, sagt Sabine Schmelzer. Er ist einfach und schnell zubereitet und kann mit unterschiedlichen Früchten hergestellt werden. „Man kann ihn warm oder kalt essen – auch dünn aufgeschnitten und anschließend mit Butter in der Pfanne goldgelb gebraten.“

Das Rezept für acht bis zehn Personen:

1/2 l Milch, 250 ml Sahne, 200 g Zucker, 250 g Mehl, 4 Eier, 125 g Trockenpflaumen oder an deren Stelle getrocknete Aprikosen, Rosinen, Datteln, Feigen oder Cranberries. Außerdem: 30 - 50 g leicht gesalzene Butter.
Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Milch und Sahne auf kleiner Flamme erwärmen. Zucker und Mehl in einer Rührschüssel vermischen. Nach und nach die Eier, anschließend das Milch-Sahne-Gemisch unterrühren – bis ein glatter Teig entsteht. Diesen in eine gefettete Auflaufform füllen, Backpflaumen zugeben, alles mit Butterflöckchen überstreuen.

Der Far wird auf mittlerer Backschiene 45 Minuten gebacken. Bon apétit!