Witten. . Mit einem Messer soll eine Wittenerin (43) ihren Ehemann (45) erstochen haben. Ein Eifersuchtsdrama schließen die Ermittler nicht aus.

Sie hatten die neue Wohnung in der Winkelstraße gerade erst bezogen, doch sie sollte ihnen kein Glück bringen. Eine 43-jährige Frau hat gestanden, dort am Dienstagabend oder -Nachmittag (27.11.) ihren Ehemann (45) niedergestochen zu haben. Ihn traf ein tödlicher Stich ins Herz. Als Motiv schließen die Ermittler Eifersucht nicht aus.

Was sich genau hinter der schlichten braunen Holztür im zweiten Stock des roten Backsteinbaus mit den grünen Geländern abgespielt hat, konnte Staatsanwalt Danyal Maibaum (43) am Mittwoch zwar noch nicht sagen.

Handlung offenbar im Affekt

So viel steht für ihn aber fest: Die Frau hat offenbar im Affekt gehandelt. Der Ankläger ermittelt denn auch nicht wegen Mordes, sondern wegen Totschlags. Als sie sich am Dienstagabend widerstandslos festnehmen ließ, hatte sie zwei Promille Alkohol (Wodka) im Blut. Ob sie schon zur Tatzeit betrunken gewesen war, ist noch nicht klar.

Tatwaffe ist ein Küchenmesser, die Tatzeit stand am Mittwoch noch nicht genau fest. Die Frau hatte selbst am Dienstag gegen 20 Uhr den Rettungsdienst gerufen. Die Ermittler schließen aber nicht aus, dass sich das Drama schon früher abgespielt hat, womöglich in den späten Nachmittagsstunden zwischen 17 und 18 Uhr.

Für das Opfer kam jede Hilfe zu spät. Als Sanitäter und Notarzt eintrafen, lag der Mann tot auf dem Bett. Er war verblutet.

Paar schon seit langem verheiratet

Ob eine andere Frau im Spiel war und dies zu dem Streit zwischen den Eheleuten geführt hatte, dazu mochte sich die Staatsanwaltschaft am Mittwoch noch nicht näher äußern. Das Paar soll schon seit langem verheiratet gewesen sein.

Erst vor wenigen Wochen hatte es eine neue, kleine Wohnung in dem großen Gebäudekomplex der LEG bezogen. Die Winkelstraße ist eine ruhige Straße am Rande der City. Sie zweigt von der Johannisstraße ab. Das Albert-Martmöller-Gymnasium (AMG) ist nur einen Steinwurf entfernt.

Leichnam wurde bereits obduziert

Außer dem Polizeisiegel an der Wohnungstür deutet am Mittwoch nichts mehr auf die schreckliche Bluttat hin.

Das Polizeisiegel an der Wohnungstür.
Das Polizeisiegel an der Wohnungstür. © aug

Nachbarn hatten nichts oder nur wenig mitbekommen. Nur seine Frau sei am Dienstagnachmittag beziehungsweise -Abend zuhause gewesen, sie habe aber nichts gehört, sagt ein türkischstämmiger Mann, der mit seiner Familie direkt nebenan im zweiten Stock lebt.

Auch ein älterer Herr eine Etage tiefer weiß von nichts. Ein junger Mann namens Marcel, der gerade Einkaufstüten ins Nachbarhaus trägt, hat noch den Rettungsdienst und die Polizei gesehen. Wie auch eine Anwohnerin, die ihre Beobachtungen auf der Facebookseite der WAZ schilderte: „Wir haben von unserem Fenster aus gesehen, dass viel Polizei vor dem Haus stand.“

Der Leichnam des Ehemanns wurde bereits obduziert, weitere Einzelheiten will die Bochumer Staatsanwaltschaft eventuell heute bekanntgeben. Die tatverdächtige Ehefrau, die bisher unauffällig gelebt hat und nicht vorbestraft sein soll, wurde am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt.