. Seit Jahren klagen Anwohner über Verkehrslärm von der A 43. Nun will ein Zusammenschluss Wittener Baufirmen entlang der Trasse Erde aufschütten.
Seit Jahren leiden die Hevener, die nahe des Ölbachs wohnen, unter dem Verkehrslärm, den die A 43 verursacht. Nun gibt es neue Pläne. Ein privater Investor bietet der Stadt an, kostenfrei einen Lärmschutzwall zu errichten. Die Verwaltung möchte Vor- und Nachteile prüfen und hofft dazu auf grünes Licht durch den Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz am nächsten Donnerstag. Einige Bürger befürchten aber, dass auf billigem Wege eine Bauschuttdeponie errichtet werden soll.
Bauen möchte die GUD (Gesellschaft für Umweltschutz und Deponiebetrieb). Dahinter steckt ein Zusammenschluss von acht Wittener Baufirmen und Galabauern, den es schon seit 1987 gibt. Das Prinzip: Wenn „gute Erde“ ausgehoben wird, etwa beim Ausbaggern für ein neues Haus, muss dieser Boden teuer auf einer Deponie entsorgt werden. Sinnvoller (und billiger) könnte dieser Aushub zur Errichtung eines Walls genutzt werden. Die GUD hat so in jüngster Zeit den Lärmschutzwall an der Bommeraner Heide oder am Goltenkamp aufgeschüttet. „Für die Stadt ist dies kostenlos, eine Win-Win-Situation für alle“, erklärte damals Gerald Klawe von der Stabsstelle Umwelt. Die GUD musste den Bommeraner Wall auch begrünen und pflanzte 20 Bäume.
Laut Plänen der GUD, die Stadtbaurat Stefan Rommelfanger beschreibt, soll in Heven der Lärmschutzwall parallel zur A 43 verlaufen, beginnend an der Universitätsstraße auf einer Länge von 800 Meter und einer Höhe von zehn Meter. Teils würde der Wall flacher, weil über dem Gelände eine Hochspannungsleitung verläuft.
Verwaltung fordert Gutachten
Bevor es zum Bau käme, könnten laut Stadtsprecherin Lena Kücük noch gut zwei Jahre vergehen. Die Verwaltung fordert von Seiten der GUD nämlich allerhand Gutachten ein – schließlich sei das Ölbachtal als „Regionaler Grünzug“ ausgewiesen.
In Heven werden die Pläne mit geteilter Meinung aufgefasst. Juliane Eickel und Hans-Otto Schmidt zweifeln an der Effizienz eines Walls wegen der Hanglage in Heven. In den Siedlungen Frackmannsfeld und Voedestraße, die lediglich 480 m Luftlinie von der Autobahn entfernt liegt, wäre man froh über eine Lärmminderung. Seit 2015 als Straßen.NRW am Rande der Autobahn massiv abholzte, gibt es Bürgerprotest. Der Landesbetrieb hält nach den gemessenen Werten Lärmschutzwände entlang der A43 für nicht für erforderlich, so Rommelfanger. Eine schalltechnische Untersuchung des Investors verspräche dagegen „tendenziell eine Minderung des Lärmpegels.
>> Kämpener bekamen Lärmschutzwand
Andere Wittener Anwohner hatten mehr Glück: Entlang der A 43 in Fahrtrichtung Wuppertal wurde auf Höhe Buchholz und Kämpen im Lauf des Sommers eine Lärmschutzwand über 420 Meter Länge errichtet.
Seit 2010 gelten neue Richtwerte für eine Lärmsanierung, deswegen musste Straßen.NRW handeln. Von der Lärmschutzwand profitieren die 30 Haushalte in Kämpen und das Kinderheim Christopherus-Haus.