Witten. . Am Schnäppchentag kommen bis zum Abend viele Kunden in die Innenstadt. Den Trend aus den USA will aber nicht jeder Laden mitmachen.

Preisnachlässe von bis zu 30 Prozent, Schnäppchenangebote an den Schaufenstern: Die Innenstadt stand vor allem am Freitag ganz im Zeichen des „Black Friday“, des schwarzen Freitags. Die Rabattwelle aus Amerika schwappt immer stärker auch nach Witten.

Seinen Ursprung hat der Tag in den USA. Dort gilt er als Startschuss für die Weihnachtssaison und sorgt bisweilen für tumultartige Zustände vor den Läden. So dramatisch ist es am Freitag auf der Bahnhof- oder Ruhrstraße allerdings nicht – wenngleich kaum ein Geschäft auf prominent platzierte Angebote verzichtet. „Ich wusste gar nichts davon. Aber so macht Shoppen noch mehr Spaß“, lacht Valentina Wollmann. Gerade die Stadtgalerie springt auf den Zug auf.

Modeläden, Bäcker und Friseure sind dabei

Dort werben Modeläden wie C&A, Esprit und S’Oliver wahlweise mit dem Begriff „Black Friday“, „Black Weekend“ oder „Shopping Days“. Ein Friseur bietet im Rahmen der „Black Price Days“ um 25 Prozent günstigere Haarschnitte an und sogar der Selbstbedienungsbäcker an der oberen Bahnhofstraße macht mit. Zum belegten „Panini“ für drei Euro gibt’s eine Dose Cola gratis oben drauf. Die Telekom wirbt in Anlehnung an die eigenen Farben lieber mit dem „Magenta Thursday“. Weil der Begriff „Black Friday“ in Deutschland patentiert ist, hüten sich viele Geschäfte davor, mit dem ursprünglichen Slogan zu werben. Andernfalls drohen Abmahnungen.

Bei Galeria Kaufhof stehen der Freitag und Samstag deshalb im Zeichen der „Black Deals“. Selbst die Kassierer tragen passende T-Shirts. Schilder an jeder Ecke sorgen dafür, dass wirklich niemand die Angebote verfehlen kann. Neben ganztägigen Aktionen bietet Kaufhof stündlich neue Rabatte an. Von 9 bis 11 Uhr gibt es beispielsweise 25 Prozent auf Süßwaren. „Die Leute haben körbeweise zugeschlagen“, sagt Geschäftsführer Oliver Klein später.

Er hat festgestellt, dass die Schnäppchentage sowohl für Käufer als auch Händler immer wichtiger werden. „Den Kunden macht die Schnäppchenjagd einfach Spaß“, bestätigt Angelika Hafer, Vize-Vorsitzende der Standortgemeinschaft Witten-Mitte. In der Stadtgalerie herrscht bis zum Abend eine Menge Trubel. „Viele Leute haben schon am Anfang der Woche gefragt, ob wir was machen. Es lohnt sich absolut“, zieht Regina Koch von Esprit ein positives Fazit.

Gassmann verzichtet auf Teilnahme

Trotzdem gibt es immer noch die Läden, die bei der auffälligen Rabattschlacht nicht mitmachen. An den Schaufenstern des Kaufhauses Gassmann prangen keine großen Ankündigungen. „Wir setzen auf punktuelle Aktionen“, sagt Mitarbeiter Nelson Gomes. Unter dem Konkurrenzkampf der großen Filialunternehmen leidet der Traditionsbetrieb nach seinen Angaben nicht. Da in der Stadt ohnehin mehr Leute als gewohnt unterwegs seien, schauen sie auch bei ihm vorbei. Von wegen schwarzer Freitag. Für den Wittener Einzelhandel schien buchstäblich die Sonne.

>>>> Viele Angebote gelten auch am Samstag

Der Begriff „Black Friday“ kommt aus den USA und meint damit den Tag nach dem Feiertag Thanksgiving. Der Handel in Deutschland rechnet mit einem Umsatz von 2,4 Milliarden Euro – 15 Prozent mehr als 2017.

Die Angebote in Witten sind bei vielen Händlern nicht auf Freitag beschränkt, sondern gelten auch noch am Samstag.