Witten. . Verkehrschaos in Witten: Bis Freitag ist nun auch die Straße Am Mühlengraben dicht. Autofahrer sollen einen 13 Kilometer langen Umweg fahren.

Die angespannte Verkehrssituation mit Staus rund um die Ruhrdeichkreuzung könnte sich jetzt noch einmal verschärfen. Grund ist eine zusätzliche Vollsperrung der Straße „Am Mühlengraben“.

Der Neubau der Mühlengrabenbrücke liegt in den letzten Zügen und soll Ende nächster Woche fertig sein. Kurz vorm Finale kommt es aber besonders dicke. Seit Mittwoch wird das neue Straßenstück asphaltiert, auch über die Kreuzung Ruhrdeich/Am Mühlengraben hinaus. Deshalb ist die kleine Stichstraße, die rechts von der Ruhrstraße (aus Richtung City) zum Ruhrdeich abzweigt, bis einschließlich Freitag gesperrt. Bislang führte dort die Umleitung der Großbaustelle entlang – für alle, die aus dem Zentrum, Wetter oder Bommern kommend Richtung Heven oder Herbede fahren wollen.

Auf der Baustelle Mühlengrabenbrücke wird geteert.
Auf der Baustelle Mühlengrabenbrücke wird geteert. © Jürgen Theobald (theo)

Vor Ort sind die Arbeiter mit Hochdruck bei der Sache. Einer muss am Mittwoch Autofahrer daran hindern, in den Mühlengraben abzubiegen. Die Situation ist angespannt, teilweise wird der arme Mann wüst beschimpft. Und wo fährt man jetzt lang? Andreas Berg von Straßen NRW mag es kaum bekanntgeben. Die offizielle Umleitung führt von der Innenstadt kommend über Bommern, die sieben Kurven und Vormholz nach Herbede, wo die Verkehrsteilnehmer vor der nächsten Baustelle landen – der Herbeder Ruhrbrücke. Das entspricht laut Google Maps einem Umweg von etwa 13 Kilometern.

Kritik an Ampelschaltung

Ortskundige, tippt Berg, werden sich stattdessen durch die City quälen. Aber auch die ist zurzeit staugeplagt. „Terminlich hatte die beauftragte Firma kein anderes Zeitfenster, als dort jetzt zu asphaltieren“, so der Sprecher des Landesbetriebs. „Die Baustelle soll ja ein Ende finden.“ Sie ist in die Verlängerung gegangen, bis Monatsende.

So sieht die Mühlengraben am 21.11.2018 aus.
So sieht die Mühlengraben am 21.11.2018 aus. © Jürgen Theobald (theo)

In der nächsten Woche werden Schutzplanken und ein Hilfsgeländer angebracht. Der Hersteller konnte das bestellte Stahlgeländer nicht pünktlich liefern. Diese Arbeiten werden verschoben. Mehrfach erreichten uns Hinweise von Lesern, die meinen: Der Stau am Nadelöhr Ruhrdeichkreuzung sei hausgemacht, seitdem der Verkehr nicht mehr von einer Baustellenampel geregelt werde, sondern der normalen Ampel. Diese hat natürlich auch Grünphasen von und in Richtung gesperrter Mühlengrabenbrücke. „Diese schwachsinnige Grünphase ist zudem auch noch sehr lang“, sagt Stefan Knöller, der fast täglich zwischen seinem Arbeitsort Ruhrstraße und dem Wohnort Bommern pendelt.

Dass man den Verkehrsfluss während der Vollsperrung über die normale Ampelanlage regelt und nicht mit einer Baustellenampel, regelt, sei eine Entscheidung der Stadt gewesen, so Straßen NRW. Man wolle die komplizierte Ampelsteuerung für die Bauzeit nicht verändern. Dass die Vollsperrung nicht – wie zuerst geplant – vier Wochen, sondern letztlich acht Wochen dauert, habe man zu diesem Zeitpunkt aber nicht gewusst.

>> Nachtigallbrücke wird in diesem Jahr nicht fertig

Seit Ende August ist die Nachtigallbrücke für Fußgänger und Radfahrer wegen einer Komplettsanierung gesperrt. Die Arbeiten sollten Mitte Dezember beendet sein. Doch das kalte Wetter macht ein Weiterarbeiten laut Baufirma unmöglich.

So werden die Stahlbleche mit einem speziellen Kunststoff beschichtet. Diese Gummierung könne man nur bei Temperaturen über fünf Grad auftragen. Weil es länger kalt bleiben soll, werden diese Arbeiten ins nächste Jahr verschoben.