. Die Ruhrbrücken-Baustelle dürfte für die Herbeder nur ein Vorgeschmack auf das sein, was sie in den nächsten Jahren noch erwartet.

Die Herbeder interessieren sich für die Zukunft ihres Stadtteils. Sie liege allen am Herzen, sagte CDU-Ortsverbandsvorsitzende Claudia Gah bei einer gut besuchten Veranstaltung ihrer Partei und fragte folgerichtig: „Was ist noch zu tun?“

100 Bürger kamen ins Haus Herbede, um zu hören, welche Perspektiven Verantwortliche für den Ortsteil an der Ruhr sehen – etwa Stadtbaurat Stefan Rommelfanger, Anja Erdelmann von der Werbegemeinschaft und Franziska Weiße vom Freizeitzentrum Kemnade. Es zeigte sich: Vor allem geben der geplante Neubau und die aktuelle Reparatur der Ruhrbrücke sowie die derzeitige Verkehrssituation den Bürgern Anlass zur Sorge. Stadtbaurat Stefan Rommelfanger verwies darauf, dass das Projekt Ruhrbrücke keine städtische Baustelle sei, sondern eine des Landes, also von Straßen NRW.

Neubau der Ruhrbrücke nicht vor 2021

Das Lkw-Verbot solle das Brückenbauwerk vorübergehend entlasten, sagte der Beigeordnete. Die Instandsetzung des Geländers und des Gehweges machten die halbseitige Sperrung erforderlich, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen führt. Ein Ende sei noch nicht in Sicht, der Brückenneubau aber nicht vor 2021 geplant – was den seit Jahren geforderten Kreisverkehr am anderen Ende der Ruhrbrücke – im stauanfälligen Bereich der Seestraße – einschließt.

Als weiterer Stolperstein gilt die sogenannte „Eisenbahnkreuzungs-Verordnung“. Wie könnte der Bahnübergang gestaltet werden? „Alles noch Zukunftsmusik bei Straßen NRW,“ so der Stadtbaurat.

Für Aufregung bei den Herbedern sorgte auch die jüngste Nachricht über geplante Probebohrungen am Kreisel in Höhe von Edeka. Dort werden Bergbauschächte vermutet – und das, obwohl der Boden vor dem Bau des Kreisverkehrs und des Supermarktes untersucht wurde. „Der Bergbau ist eine Ewigkeitslast“, so Rommelfanger. „Aber ich kann nichts dafür, dass man damals nicht genau geguckt hat.“

120 Probebohrungen am Kreisel legen Verkehr nicht lahm

Entwarnung gibt es trotzdem erst einmal. Denn zumindest wird die Straße für die 120 Probebohrungen nicht lahmgelegt. Gesperrt wird lediglich die Rechtsabbiegespur in Richtung Vormholz. In die Vormholzer Straße abbiegen kann man dann über den Kreisel selbst. Fest steht, dass mögliche Hohlräume sofort verfüllt werden. Das würde allerdings weitere Sperrungen mit sich bringen.

Weitere Themen, die den Herbedern auf den Nägeln brennen, waren ein künftiger Zebrastreifen auf der Schloßstraße, die Sauberkeit im „Dorf“, ein möglicher Dorfmeister und immer wieder die Raserei im Stadtteil. Hauptproblem bleibt aber die Verkehrssituation. Die Geschäftsleute befürchten, dass der „Stadtteil ganz von der Außenwelt abgenabelt“ wird, insbesondere dann, wenn die Ruhrbrücke gesperrt und auch die Wittener Straße bis zum Steinenhaus im Hammertal umgebaut wird. „Zwei Großbaustellen gleichzeitig wird es nicht geben“, verspricht zumindest der Stadtbaurat.