Witten. . Für das geplante Drei-Sterne-Plus-Hotel am Bahnhof sind Mieter der Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte umgezogen. Bauantrag wird bald gestellt.

In rund vier Wochen soll der Bauantrag gestellt werden. Läuft alles nach Plan, könnte Mitte 2019 mit dem Neubau begonnen werden. Gegenüber vom Bus- und Hauptbahnhof wird dann ein neues Hotel mit 132 Doppelzimmern entstehen, außerdem ein angrenzendes Bürogebäude, das die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte als Bauherr selbst nutzen möchte, weil ihr bisheriger Sitz im Dieckhoffsfeld zu klein geworden ist.

Noch stehen auf dem künftigen Baugrundstück drei Mietshäuser der Genossenschaft – das Doppelhaus an der Bellerslohstraße 25/27 (Baujahr 1954), daneben das Vierfamilien-Haus an der Bergerstraße 32 (Baujahr 1936). 14 der 17 von den Bauplänen betroffenen Mieter sind bereits ausgezogen. Fast allen hat die Wohnungsgenossenschaft andere Wohnungen aus ihrem Bestand vermittelt – „zum bisherigen Mietpreis“, wie Vorstand Frank Nolte betont. „Zwei Familien sind aus Witten weggezogen.“ Für drei Mietparteien sei bislang leider noch nichts Passendes gefunden worden. „Wir sind seit April mit ihnen im Gespräch, haben in diesem Jahr bei unseren Wohnungen aber eine ganz niedrige Fluktuation. Derzeit kündigt niemand“, so Nolte.

Investor muss noch unterschreiben

Das Hotel wird nicht von der Wohnungsgenossenschaft, sondern von einer Investorengruppe gebaut, die es danach langfristig an eine Hotelkette vermieten wird. Da der Vertrag mit der Investorengruppe erst in Kürze unterschrieben werden soll, möchte die Genossenschaft derzeit weder den Namen des Investors noch den der Hotelkette öffentlich machen.

Der Wittener Architekt Claus Böllinghaus hat für das viergeschossige Bürohaus und das sechsgeschossige Drei-Sterne-Plus-Hotel eine gemeinsame Tiefgarage mit 48 Stellplätzen geplant, die von der Bellerslohstraße aus zu erreichen sein wird.

Das Hotel, dessen Eingang an der Bergerstraße liegen wird, wird kein Restaurant haben, seinen Gästen lediglich ein Frühstück anbieten, wie Böllinghaus erklärt. Der hinzufügt: „Das Bürogebäude hat einen großen Besprechungsraum, der 200 Menschen Platz bietet.“ Die Wohnungsgenossenschaft möchte diesen auch dem Hotel zur Verfügung stellen, wenn dort zum Beispiel Tagungen stattfinden.

Firmen benötigen Hotelbetten

Die Dortmunder Hoteliersfamilie Riepe plant hinter ihrem bisherigen Parkhotel an der Bergerstraße derzeit ein neues Vier-Sterne-Hotel mit 80 Zimmern. Werden sich beide Hotel-Planungen auszahlen?

Für Frank Nolte von der Wohnungsgenossenschaft Mitte keine Frage: „Zum einen werden die Hotels wohl verschiedene Gäste ansprechen.“ Zum anderen gebe es in Witten, einer Stadt mit fast 100.000 Einwohnern, Unternehmen wie Ardex, die Edelstahlwerke und auch Ostermann, die einen Bedarf an Hotelbetten hätten, der in der Stadt derzeit nicht bedient werden könne. „Wir haben als Genossenschaft für eine Tagung selbst einmal 80 Hotelzimmer gesucht. Gefunden haben wir sie dann in Bochum.“ Die Investorengruppe, die das Hotel gegenüber vom Hauptbahnhof bauen will, schätze den Wittener Markt genauso ein. Frank Nolte: „Und das sind Leute, die wissen, was sie tun.“