Witten. Der Sturm hat am Dienstag Planen vom eingerüsteten Wittener Rathaus gerissen. Die Folie drohte in die Oberleitung der Straßenbahn zu wehen.

Windböen der Stärke 8 bis 9 (80 bis 90 km/h) haben am Dienstagabend den Schutzplanen am Südflügel des Wittener Rathauses stark zugesetzt, der wegen der laufenden Rathaussanierung eingerüstet ist. Teile der dicken Kunststofffolie drohten auf die Oberleitung der Straßenbahn zu stürzen.

Die Polizei sperrte die Hauptstraße zwischen der Widey-/Bonhoefferstraße und dem Kornmarkt etwa zwei Stunden lang, bis 21.45 Uhr komplett ab. Die Bogestra schaltete den Strom im Fahrdraht ab, erdete die Leitung und stellte den Busverkehr und den Betrieb der Straßenbahnlinie 310 ein.

Zehn Feuerwehrmänner kletterten aufs Gerüst

Die Feuerwehr war mit 20 Männern der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Altstadt vor Ort. Als die ersten Feuerwehrleute am Rathaus eintrafen, seien zwei der etwa 20 Meter langen und drei Meter breiten Kunststoffplanen schon zur Hälfte eingerissen gewesen, sagte Einsatzleiter Horst Böth (56) der WAZ.

Zehn Männer kletterten über den Zugang für die Gerüstbauer auf das Gerüst und verteilten sich zu zweit jeweils übereinander auf den Etagen des Gerüstes. Dann knipsten sie die noch vorhandenen Kabelbinder durch und holten die Planen einzeln vom Gerüst, indem sie diese von oben nach unten weiterreichten. Dabei waren die Männer selbst mit Absturzsicherungsgeschirr am Gerüst gesichert. "Der Wind packt schon ordentlich hinter die Folie, da muss man schon aufpassen", so der Einsatzleiter. Die Drehleiter am Gerüst einzusetzen wäre zu gefährlich gewesen, sagte er.

Einsatz erfolgreich beendet

Insgesamt 15 oder 16 Bahnen der Folie holten die Männer vom Gerüste des Rathauses und klemmten sie hinter dem Laufgitter auf Straßenrand fest. Zu Schaden kam am Ende niemand. Als der Einsatz um 21.45 Uhr beendet war und die Polizei die Straße wieder freigab, war auch der Einsatzleiter erleichtert. "Wir haben Glück gehabt, dass nicht schon im Vorfeld, als wir noch nicht hier waren, noch nichts passiert ist und kein Autofahrer oder Radfahrer von einer Plane getroffen worden ist. "Das Zusammenspiel von Bogestra, Polizei und Feuerwehr hat heute wieder einmal wunderbar funktioniert."