Witten. . Der RE4 wird ab Dezember 2020 auf einen hochmodernen Zug umgestellt, den RRX. Für den Zug werden im Hauptbahnhof die Bahnsteige verlängert.
In etwa zwei Jahren sollen Pendler am Wittener Hauptbahnhof in einen hochmodernen Rhein-Ruhr-Express (RRX) steigen können: Bis Ende 2020 sollen die Bahnsteige laut Deutscher Bahn von 185 auf 215 Meter verlängert werden, damit die neuen Züge hier auch halten können. Im Zuge des Umbaus wird der Hauptbahnhof komplett modernisiert.
Die Bahn verspricht neue Bahnsteigdächer, Sitzbänke, Mülleimer, Treppen und Schaukästen. Kosten für die Modernisierung: 5,8 Millionen Euro. Umgestellt auf RRX-Züge werden die Fahrzeuge der Linie RE4, die von Dortmund über Wuppertal nach Aachen fahren. Dieser „Wupper-Express“ hält in Witten an den Gleisen 3/4. Der neue Zug wird nach dem Umstieg auf den RRX von der National Express Rail GmbH betrieben. Das Nahverkehrsunternehmen hatte 2015 die Ausschreibung gewonnen.
Im neuen Zug gibt es 200 Sitzplätze mehr
Die ersten RRX-Züge sollen schon in zwei Monaten durch die Republik pendeln. Dann startet der Vorlaufbetrieb. Und zwar im Dezember mit dem RE11 von Düsseldorf nach Kassel. Bis Ende 2020 werden immer mehr Züge auf RRX-Fahrzeuge umgestellt. „Der RE4 ist der letzte RRX, der im Dezember 2020 im Vorlaufbetrieb auf die Strecke geht“, sagt Dino Niemann, Sprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr.
Im derzeitigen Zug haben die RE4-Fahrgäste 580 Plätze zur Verfügung. „Im RRX werden es rund 200 mehr sein“, so Niemann. Dazu kommen ein freier WLAN-Zugang und eine behindertengerechte Ausstattung. „Es gibt keine Treppenstufen mehr, sondern Rampen.“ Um dann auch den barrierefreien Einstieg in den Zug zu ermöglichen, müssen die Bahnsteige in Witten von 96 auf 76 Zentimeter abgesenkt werden – zuerst an den Gleisen 3/4, dann an den Gleisen 1/2.
Barrierefreier Einstieg in den RRX
Dies kommt auch Fahrgästen anderer Linien zugute. „Die von uns betriebene Linie RB 40 von Hagen nach Essen wird von der Absenkung des Bahnsteiges 1/2 profitieren“, teilte das Verkehrsunternehmen Abellio mit. „Dann wird hier auch ein barrierefreier Einstieg in unsere Züge möglich sein.“ Starten soll der Umbau im nächsten Jahr.
Ein genaues Datum konnte die Deutsche Bahn noch nicht nennen. Aber sie geht davon aus, dass es durch die Baumaßnahmen Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr geben wird. „Dies betrifft voraussichtlich die S5“, so ein DB-Sprecher auf Anfrage unserer Zeitung.
In Witten werden auch Intercity-Züge stoppen
Markus Bürger, Eigentümer des Bahnhofsgebäudes, wartet schon lange darauf, dass die Arbeiten beginnen. „Ich hätte mir gewünscht, man hätte den Umbau des Gebäudes und der Bahnsteige in einem Rutsch machen können“, so Bürger. Zur vollständigen Sanierung seines Bahnhofsgebäudes fehlten noch „15 Prozent“. Es werde ein letzter Mieter für den Westflügel gesucht. Markus Bürger: „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir fertig sind, wenn der erste RRX in Witten hält.“
In Witten werden auch Intercity-Züge stoppen: Ab Dezember 2020 soll die Ruhrstadt an den Fernverkehr angeschlossen werden. Dann fährt der neue Intercity 34 von Frankfurt über Witten bis an die Nordsee.
>>> WITTEN NICHT TEIL DES RRX-ZIELNETZES
Zwar halten künftig RRX-Züge in Witten, aber die Ruhrstadt ist nicht Teil des sogenannten RRX-Zielnetzes. Das heißt: Die neuen, schnelleren RRX-Linien (z.B. RRX3 von Köln nach Hamm) halten hier nicht.
Im Vorlaufbetrieb werden neben den Linien RE11 und RE4 auch die Züge folgender Linien durch einen RRX ersetzt: Der RE5 (Juni 2019), der RE6 (ab Dezember 2019) und der RE1 (ab Juni 2020).