Witten. . Der Förderverein macht in der ev. Kirche Buchholz Programm. Weil immer weniger Buchholzer kommen, hat der Vorstand einen „Weckruf“ verfasst.
Einen schriftlichen „Weckruf“ hat der Vorstand des Bündnisses für Buchholz an die 123 Mitglieder des Fördervereins zur Erhaltung der evangelischen Kirche und darüber hinaus an 80 Freunde des Fördervereins verschickt. „Wir sind enttäuscht und richtig traurig“, schreiben Vorsitzender Peter Niemann, Geschäftsführer Helmut Gaul und Schatzmeister Erich Wiggers in dem Rundbrief.
Der Grund für ihre Enttäuschung: Das Interesse an der eigenen Reihe „Käse, Wein und gute Unterhaltung“ habe inzwischen merklich nachgelassen. Die Lesungen, Reiseberichte oder Musikvorträge hatten anfangs bis zu 50 Besucher in den in den Gemeindesaal gelockt und bei Sonderveranstaltungen auch den darüber liegenden alten Kirchraum mit 120 Plätzen gefüllt. Das gelte auch weiterhin, „wenn Martin Funda oder die Don Kosaken kommen, dann ist es bis hinten voll“, sagt Erich Wiggers (78). Sonst kämen aber oft nur noch 25 bis 30 Interessierte. Im Kirchraum füllten diese gerade mal die ersten zwei oder drei Reihen.
Sinkender Zuspruch aus Buchholz
Was die Veranstalter besonders „deprimiert“ (Wiggers), ist der sinkende Zuspruch aus Buchholz selbst. Acht bis zehn Vereinsmitglieder und einige Freunde seien zwar praktisch immer da. Aber die weiteren Plätze nähmen oft schon die Freunde oder die Familie der Darbietenden ein, wie zuletzt bei einem Konzert der Musikschule Hattingen.
„Die letzten Veranstaltungen waren leider derart schwach besucht, dass der Aufwand für die in der Regel kostenfrei tätigen Akteure und der für die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung mitwirkenden ehrenamtlichen Mitarbeiter in keinem angemessenen Verhältnis mehr dazu steht“, schreibt der Vorstand des Bündnisses für Buchholz in seinem „Weckruf“. Er komme deshalb nicht daran vorbei, seine „bisherigen Strategien zu überdenken“. Der Rundbrief schließt mit einer dringlichen Bitte um die Mithilfe der Mitglieder und Freunde des Fördervereins. „Ohne Sie ist nämlich die Erhaltung der Kirche nicht möglich“.
Weiter gut genutzt
Die evangelische Kirche Buchholz wurde Ende 2015 entwidmet. Gottesdienste finden dort nicht mehr statt, wohl aber Trauungen und Trauerfeiern.
In den Räumen treffen sich auch Chöre (Dt. Eiche Hammertal, Damenchor Buchholz), Awo-Senioren und die ehemalige Frauenhilfe (jetzt Kirchencafé) . Sie werden auch für private Feiern vermietet.
Der Strategiewechsel könnte bedeuten, auf einige Veranstaltungen ganz zu verzichteten oder Formate zu finden, die besser ankommen, so Wiggers. „Die Existenzfrage für die Kirche stellt sich jetzt aber nicht“, betont der 78-Jährige. Man habe die Buchholzer jedoch daran erinnern wollen, dass sie das Schicksal des Kirchenbaus langfristig selbst in der Hand hätten.
Finanziell stehe der Förderverein dank der Mitgliedsbeiträge auf einem soliden Fundament. Er übernimmt seit 2016 die Unterhaltung und die Betriebskosten der aufgegebenen, entwidmeten Kirche. Zu den dafür angesetzten 15.000 Euro schießt die ev. Gemeinde Herbede in den ersten fünf Jahren noch selbst 5000 Euro zu.