Witten. . Das Jubiläum wird an diesem Wochenende (6./7. Oktober) gefeiert. Zwei der über 60 Mitglieder starken Truppe erzählen vom Spaß am Spiel.

Sie hat schon den Puck in Shakespeares Sommernachtstraum gegeben oder den Asterix gespielt. Nun spukt sie zum 25-jährigen Jubiläum des Stockumer Theatervereins als Gespenst von Canterville über die Bühne: Myriam Schüller ist auf Hauptrollen abonniert. Kein Wunder, schließlich ist die 38-Jährige fast genauso lange dabei, wie der Verein besteht. An diesem Wochenende (6./7. Oktober) wird gefeiert: mit allen aktuellen und ehemaligen Mitgliedern sowie Ehrengästen.

Szene aus „Romulus der Große“ vom 25. November 2017 im kleinen Saal der Sporthalle Stockum.
Szene aus „Romulus der Große“ vom 25. November 2017 im kleinen Saal der Sporthalle Stockum. © Jürgen Theobald

„Wir sind eine unheimlich spaßige Truppe und halten auch privat zusammen. Da sind viele Freundschaften entstanden“, sagt Myriam Schüller. Ihre Lieblingsrolle sei bislang tatsächlich der närrische Puck gewesen, denn „ich spiele gern völlig verrückte, überdrehte Typen oder Bösewichte“. Etwas über 60 Mitglieder hat der Theaterverein, sie kommen längst nicht nur aus Stockum, auch aus Dortmund oder Bochum, um zwei bis drei Stücke pro Jahr einzuüben.

Angefangen hat alles mit der 111-Jahr-Feier des Dorfes. Dafür suchten die Organisatoren besondere Veranstaltungen. Und als theaterbegeisterter Stockumer und Deutschlehrer führte Karl-Heinz Thomas mit ein paar Gleichgesinnten damals das Stück „Unsere kleine Stadt“ von Thornton Wilder auf.

Verein probt jeden Dienstag ab 19 Uhr

Thomas war es auch, der seinen ehemaligen Schüler und heutigen Vorsitzenden Tobias Grunwald in den Verein lockte. „Er hat gesagt, ich soll nach dem Abi mal vorbeischauen“, erinnert sich der 34-Jährige. „Das habe ich gemacht und wurde gleich Regisseur.“ Zwar wohne er in der City, aber Stockum sei ihm längst zur zweiten Heimat geworden. Schließlich wird jeden Dienstag um 19 Uhr im Gemeindezentrum von Maximilian-Kolbe geprobt (neue Mitglieder sind willkommen). Vorher war mal das Paul-Gerhardt-Haus Probenort.

Nele Gebhardt (li.) und Katharina Frigge bei der Show „Sport trifft Theater“ im März 2017.
Nele Gebhardt (li.) und Katharina Frigge bei der Show „Sport trifft Theater“ im März 2017. © Nitsche

Dutzende Theaterstücke wurden im Laufe des Vierteljahrhunderts einstudiert – immer nur für Aufführungen an einem einzigen Wochenende: Von Kinderstücken wie „Peter Pan“ über Sketch-Abende mit dem Besten von Loriot und Musicals wie „König der Löwen“ bis hin zum Krimidinner „Mord mit Nachschlag“ war alles vertreten. Inzwischen arbeitet der Verein mit dem TuS Stockum zusammen. Zum neunten Mal heißt es im kommenden Jahr „Sport trifft Theater“.

Kostüme schneidern und Kulissen sägen, für Licht und Ton sorgen – „wir machen alles selber“, sagt Grunwald stolz. „Und wir bekommen keine Fördergelder, finanzieren uns nur aus den Einnahmen vom Catering und den Aufführungen.“ Trotzdem sei alles viel professioneller geworden, existiert längst eine komplette Technikausrüstung. Als Lager dient die alte Schreinerei Hesse. Einziges Manko: „Wir haben keinen Theaterraum und müssen immer alles wegräumen“, so der Vorsitzende. Vielleicht erfüllt sich der Traum von der eigenen Bühne ja bis zum goldenen Jubiläum.

>> INFORMATION

  • Eine Feierstunde mit geladenen Gästen findet am Samstag, 6. Oktober, um 17.30 Uhr in der Sporthalle Stockum statt.
  • Danach lädt der Verein ab 19.30 Uhr alle Bürger zum „Gespenst von Canterville“ ein – kostenlos, Restkarten an der Abendkasse. Sonntag, 7. Oktober, spielt die Truppe ab 17 Uhr erneut, Karten bei Stockum Optik.