Witten.. Mark Daniel widmet ein Kapitel sogar den Jungs von BOP aus Herbede. Der Autor lebt in Leipzig, stammt aber aus Witten. Und kommt zum Oktoberfest.


Was war das für eine Aufregung, als das Programm fürs Oktoberfest bekannt gegeben wurde: Die Band BOP stand nämlich nicht drauf. Geht gar nicht, meinten die Herbeder und gründeten flugs eine ebenso rührige wie erfolgreiche Bürgerinitiative, um für den Auftritt der Jungs zu sammeln. Oktoberfest und BOP gehören nun einmal zusammen – wer es nicht glaubt, der kann es jetzt auch schriftlich bekommen. Im Buch „Rock’n’Roll 4evermore“ ist der Band nämlich sogar ein eigenes Kapitel gewidmet: „BOP sei Dank“, heißt es. Und: „Warum Witten-Herbede das geilste Rockdorf des Universums ist.“

Autor Mark Daniel hat auch schon mal Udo Lindenberg getroffen.
Autor Mark Daniel hat auch schon mal Udo Lindenberg getroffen. © Unbekannt | Unbekannt





Das Buch ist eine launige, wunderbar erzählte Hommage an die gute, alte Rock-Musik und ihre in die Jahre gekommenen Helden. Der Leipziger Journalist Mark Daniel erzählt darin von den Reisen, die er mit seinem Freund Hümmi zu den Konzerten der alten Recken unternommen hat. Mal sind sie bei Rainbow an der Loreley, bei Deep Purple in Leipzig, bei Alice Cooper in der Oberpfalz – oder eben bei BOP in Herbede. „Diese Band fördert eine Besonderheit der Ruhrpott-Mentalität zutage wie früher die Bergleute die Kohle an den Tag“, schwärmt der Leipziger Journalist.

Zugegeben: Es hat seinen Grund, warum Mark Daniel auf BOP aufmerksam geworden ist. Er wurde 1967 in Witten geboren und ist hier aufgewachsen, hat in Bochum studiert und erst 1994 „rübergemacht“. Seitdem arbeitet er bei der Leipziger Volkszeitung. Die Verbindungen ins Revier aber haben gehalten.

„Es geht um die Parodie auf Posen“

Dass BOP es ins Buch geschafft hat, habe jedoch nichts mit alten Freundschaften zu tun, versichert der Autor. Sondern vielmehr mit den phänomenalen Auftritten der „Band ohne Proben“, wie sie ja eigentlich (ganz zu Recht) heißt. „Die Jungs sind zwar nicht berühmt, aber sie machen genau das, worum es mir auch in den anderen Kapiteln geht: eine tiefe Verbeugung vor den alten Dinosauriern des Rock’n’Roll“, so der 51-Jährige. Die aber alles andere als bierernst: Es gehe um die „Parodie auf Posen, das „Verhohnepipeln der heiligen Ernsthaftigkeit“.

Und so schwärmt Daniel nicht nur von gelungenen und nicht ganz so gelungenen Tönen, sondern kriegt auch Gänsehaut, wenn die Herbeder Zuhörer alljährlich beim Seemannsklassiker „Aloha Heja he“ auf dem Boden sitzend mitrudern. Und er ist gespannt auf die neue Pointe beim „König von Herbede“, zu dem BOP jedes Jahr eine Strophe hinzudichtet. Er wird sie live hören. „Ja, klar, Samstagmorgen sitze ich im Zug nach Witten.“

>> INFORMATION

  • Mark Daniel kommt auch für zwei Lesungen in seine Heimatstadt. Er liest am 15. Dezember im Markus-Zentrum und am 5. April in der Werkstadt aus seinem Buch „Rock’n’Roll 4evermore“, Eulenspiegel-Verlag, 14,99 Euro.
  • Das Oktoberfest findet vom 5. bis 7. Oktober statt. Es startet am Freitag um 17 Uhr mit dem Umzug. 18 Uhr: Eröffnung auf der Stadtwerke-Bühne (Parkplatz Gassmann). BOP spielen am Samstag, 19 Uhr, Sparkassen-Bühne.