Witten. . Die Tanzschule Feldmann-Hartmann präsentiert beim Tag der offenen Tür ihre ganze Bandbreite. Schon die Kleinsten zeigen ihr Können beim Hip-Hop.

Lässig und cool baumeln die Arme in der Luft, bevor die rhythmischen Schritte folgen. „Fünf, sechs, sieben, acht. And jump!“ Tanzlehrer Benjamin Brelyes macht es den Jugendlichen und Kindern im Saal leichtfüßig vor. Ganz wichtig: ein Knicks im Knie. Elegant „zappeln“ die Beine. „Das ist Hip-Hop“. Dem Lehrer gefällt, was seine Schüler bereits beherrschen. Beim Tag der offenen Tür der Tanzschule Feldmann-Hartmann konnten am Samstag Alt und Jung reinschnuppern und viele Tanzstile ausprobieren.

Einige Gäste sind gerade einmal drei Jahre alt. Und zeigen schon, was sie können – vor den Augen ihrer Eltern und Großeltern, die Kaffee trinken. So mancher Elternteil lässt sich schließlich doch noch auf die Tanzfläche locken. Senioren- und Kindertanz, Linedance, Salsa Lady Style oder Disco Charles für Paare wurden am Samstag in Workshops der Wittener Traditionstanzschule vorgestellt.

Kurse nehmen aktuelle Trends auf

Bereits seit 1890 werden bei Feldmann-Hartmann rhythmische Schritte vermittelt. Seit 2010 führen Peter und Sabine Hartmann die Tanzschule. Sehr erfolgreich. Bei einem NRW-weiten Tanz-Turnier am Crengeldanz erreichten im Juli zwei ihrer Absolventen das Finale.

Zahlreiche Kinder nahmen an den Tanzkursen am Tag der offenen Tür in der ADTV-Tanzschule Feldmann-Hartmann teil.
Zahlreiche Kinder nahmen an den Tanzkursen am Tag der offenen Tür in der ADTV-Tanzschule Feldmann-Hartmann teil. © Jürgen Theobald

Auch aktuelle Tanz-Trends werden aufgegriffen. Wie eben Hip-Hop, für den sich besonders Jugendliche begeistern. „Das ist auf jeden Fall die Musik, die sie hören und dazu möchten sie tanzen“, sagt Peter Hartmann. Eine coole Kleidung gehöre dazu: „Für viele ist das eine Lebensphilosophie“, weiß Hartmann.

Eine Kappe und eine weite Hose trägt auch Benjamin Brelyes an diesem Tag. Seit seinem neunten Lebensjahr bewegt der Tanzlehrer bereits seinen Körper zu den Beats des Hip-Hop und stand bereits als Background-Tänzer gemeinsam mit Sängerin Beyoncé auf der Bühne. Das wichtigste Prinzip in diesem Genre für ihn: Bewegungsfreiheit! Und dies lebt der Tanzlehrer an diesem Nachmittag in Witten selbst vor.

Der Mann ist immer in Bewegung. Kurz sprintet er zu seinem Smartphone, das an der Anlage angeschlossen ist, um einen neuen Song abzuspielen. Poppiger Hip-Hop läuft jetzt. Brelyes steht wieder vor den Kursteilnehmern und macht es vor.

„Ich bekomme den Kopf frei“

Der Groove ist das Ziel, erklärt der 30-Jährige. „Man muss dafür wirklich einen entspannten Körper haben.“ Denn mit Macker-Posen vor Luxuskarossen, wie es so manche Musikvideos vermitteln, habe das Genre wenig zu tun. Jazz und Ballett seien wichtige Einflüsse: „Das ist eine Kunstform, die sich immer ändert.“

Tanzschule bildet auch Lehrer aus

In jeder Saison bietet die Tanzschule Feldmann-Hartmann 25 Kurse für Schüler und Paare im Bereich Gesellschaftstanz an. Hinzu kommen ebenfalls 25 Kurse aus unterschiedlichen Genres wie Hip-Hop, Breakdance, Salsa oder West Coast Swing.

Talentierte können bei Feldmann-Hartmann eine dreijährige Ausbildung zum ADTV-Tanzlehrer machen, denn seit 2003 ist die Schule Ausbildungsbetrieb. Derzeit besteht das Team aus zwei Tanzlehrern, zwei Auszubildenden und vier freien Mitarbeitern.

Lily Schroll, 16 Jahre alt, besucht seit zwei Jahren einen Kurs für Klassischen Tanz und kennt daher eher die Choreographien zu zweit. Heute beim Hip-Hop ist es anders: „Man tanzt dabei ganz alleine, das würde ich gerne in Zukunft zusätzlich ausprobieren“, erzählt die Schülerin. Warum Lily so gerne tanzt: „Ich bekomme dadurch den Kopf frei und bin glücklich.“ Und nebenbei sieht es noch lässig und cool aus. Spätestens sobald die Ansage für die Teilnehmer durch den Saal geht: „Eins, zwei, drei. And jump!“