Witten. . Der Wittener Michael Kohlmann hat vor 30 Jahren die Solidarfonds-Stiftung gegründet, die Bildung fördert. Sie ist heute landesweit etabliert.

Die Solidarfonds-Stiftung NRW hat sich mit ihren Schul- und Bildungsprojekten landesweit etabliert. Dabei war und ist der Solidarfonds immer auch ein starkes Stück Witten. Als Herzkammer. Als Schaltzentrale. Als die Stadt, in der ein Großteil der Stifter lebt und arbeitet. Sie und viele andere blicken mit Freude und gehörigem Stolz auf das nächste Jahr. Dann feiert der Solidarfonds sein 30-jähriges Bestehen.

Die WAZ stand Pate, als die Hilfsaktion 1989 in Castrop-Rauxel an den Start ging. Damals galt es, einen geradezu absurd anmutenden gesetzlichen Missstand zu korrigieren. Zwar gewährte das Arbeitsamt die Lohnkosten für dringend benötigte Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM), mitunter in sechsstelliger Höhe. Allein: Die meist finanzschwachen Träger konnten die vergleichsweise geringen Sachkosten kaum stemmen. Zahlreiche Projekte drohten zu scheitern.

Die WAZ als Schirmherrin

Der Wittener Dr. Michael Kohlmann, seinerzeit Chef des Castrop-Rauxeler Arbeitsamtes, schloss die Lücke. Mit der WAZ als Schirmherrin gründete er den Solidarfonds, gewann zahlreiche Unternehmer, Freiberufler und Institutionen aus Stadt und Region als Spender und Partner und sorgte dafür, dass der Solidarfonds bald bundesweite Beachtung und Anerkennung fand.

Die Überführung vor zehn Jahren in eine gemeinnützige Stiftung verschaffte den Akteuren eine nochmals breitere Basis. Seither sind es jährlich bis zu über 100 000 Euro, die in die Förderung von Schul- und Sozialprojekten in NRW fließen. In Bildung zu investieren, jungen Menschen berufliche Perspektiven aufzuzeigen: Das sind die Ziele des Solidarfonds. „Kein Kind, kein Jugendlicher darf zurückbleiben“, so Kohlmann.Witten profitiert davon in besonderem Maße.

Stiftung hilft auch in Einzelfällen

In weiterführenden Schulen wurden digitale Lernbüros eingerichtet: ein Erfolgsformat, durch die Stiftung ebenso nachhaltig finanziert wie das sozialpädagogische Coaching für Hauptschüler beim Verein „Kontrakt“. Hilfe gab es u.a. auch für die Ruhrtalengel, den Förderverein „Lernort Natur“, für „Frauen helfen Frauen“ sowie junge Flüchtlinge, die an Feriensprachcamps teilnahmen: ein Pilotprojekt, das inzwischen auch vom Land umgesetzt wird. Auch in Einzelfällen hilft die Stiftung unbürokratisch. So freute sich ein junger Wittener Rollstuhlfahrer über ein leistungsstarkes Modell, mit dem er weiterhin in der Rollstuhlhockey-Bundesliga auf Torejagd gehen kann.

Schulpreis kam im Vorjahr dazu

2017 kam ein weiteres Leuchtturmprojekt hinzu: der mit 35 000 Euro dotierte jährliche Solidarfonds-Schulpreis NRW für soziales Engagement. Insgesamt stellt die Stiftung 250 000 Euro bis 2023 für diesen bundesweit einmaligen Preis bereit. Kohlmann: „Die Resonanz im ersten Jahr war überwältigend. Über 200 Schulen haben sich mit ihren vorbildlichen Projekten beworben.“

Der Preis helfe den Schulen unmittelbar, notwendige Anschaffungen für ihren Schulalltag vorzunehmen. Nachvollziehbar, dass die Zahl der Bewerbungen in diesem Jahr nochmals getoppt wurde. Am 6. November werden die fünf Siegerschulen erstmals in Witten ausgezeichnet. Der Festakt findet im Saalbau statt.

Derweil wirft das 30. Jubiläumsjahr seine Schatten voraus. Die Schlagerparty im März (Bericht unten) und eine Jubiläumsgala im November markieren die Glanzpunkte 2019. Zahlreiche Partner und Prominente wie Schlagersänger Roland Kaiser oder Jürgen Drews leisten seit langem Unterstützung – alle vereint im gemeinsamen Motto: „Wir helfen Menschen.“

>>>Comedy und Schlager im Dienst der guten Sache

Mit ihrer traditionellen Weihnachtsmatinee im Saalbau läutet die Solidarfonds-Stiftung NRW am Sonntag, 16. Dezember, ihr 30. Jubiläumsjahr ein. Derweil hat auch der Vorverkauf für die große Solidarfonds-Schlagerparty 2019 begonnen.

Seit zehn Jahren wird dem Festmotto „Lasst uns froh und munter sein“ in Witten in besonderer Weise gefrönt. Diesmal verheißen gleich sechs beliebte Comedians einen stimmungsvollen dritten Advent. Sebastian Pufpaff zählt spätestens seit seinen regelmäßigen Auftritten in der „heute show“ im ZDF zur ersten Garde der deutschen Kabarettisten. Lisa Feller gilt nicht nur bei ihren vielen weiblichen Fans als eine der besten Komikerinnen im Lande; die Weihnachtsmatinee ist ihre Witten-Premiere.

Lisa Feller bei einem ihrer Auftritte.
Lisa Feller bei einem ihrer Auftritte. © DIANA ROOS

Bruno „Günna“ Knust sorgt mit knochentrockenem westfälischem Humor für tränenfeuchte Augen. Emmi & Willnowsky, Deutschlands Comedy-Duo Nummer 1, berichten unnachahmlich über ihre wahnwitzige Ehe. Und Carmelo De Feo wird als La Signora aus gutem Grund als „Schwarze Witwe der Volksbelustigung“ gefeiert.

Allesamt stehen sie – in dieser Besetzung einmalig – am 16. Dezember mit Ausschnitten aus ihren aktuellen Programmen auf der Theaterbühne im Saalbau. Beginn ist um 11 Uhr. Karten (ab 25 Euro plus Gebühr) sind im Vorverkauf erhältlich.

Im Zeichen des 30. Geburtstags der Stiftung steht auch die Solidarfonds-Schlagerparty 2019 am Freitag, 15. März. Dann steigt in der Europahalle Castrop-Rauxel ein über fünfstündiger Hit-Marathon. Mit Michelle und Ben Zucker sind erstmals zwei der derzeit angesagtesten Schlagerstars dabei. Ein Wiedersehen gibt es auch mit weiteren Publikumslieblingen wie Stimmungskönig Jürgen Drews, der wie Olaf Henning (ebenfalls dabei) zu den Gründungstiftern gehört, Anna-Maria Zimmermann, Bernhard Brink, Jörg Bausch, Norman Langen, Wind, Sandy Wagner, Rossana Rocci, Vincent Gross und Sarah Schiffer.

Durch den Abend führt Hitparaden-Moderator Uwe Hübner. Mit dem Erlös aus diesen Partys wurde der Solidarfonds überhaupt erst möglich. Hinzu kamen und kommen viele Einzelspenden, auch aus Witten, auch von Wittener Unternehmen.

Bei der Schlagerparty am 15. März in Castrop stellen sich ebenfalls alle 13 Künstler wieder in den Dienst der guten Sache. Sie tragen dazu bei, dass die Solidarfonds-Stiftung ihre wichtigen Schul– und Bildungsprojekte zugunsten benachteiligter Kinder und Jugendliche initiieren und fortführen kann. Die Solidarfonds–Schlagerparty beginnt um 20 Uhr. Karten für 29,90 Euro (plus Gebühr) sind u.a. im Wittener Leserladen erhältlich.