witten. . Mit Musik haben gut zehn Bands ein Zeichen gegen Fremdenhass gesetzt. Selten war der Anlass von „Witten ist bunt“ so aktuell wie heute.
Rock, Pop, Punk und Blues satt gab es am „internationalen Tag der Demokratie auf dem Rathausplatz. „Witten ist bunt“ nannte sich das Festival, das am Samstag zum zweiten Mal von der gleichnamigen Initiative auf die Beine gestellt wurde.
„Wir sind eine Gruppe von engagierten Wittenern, die sich gefunden haben, weil im Internet unheimlich viel gegen Flüchtlinge gehetzt wird und wir etwas dagegen gehalten haben“, erklärt Patricia Podolski die Idee zum Festival. Die SPD-Ratsfrau ist Vize-Vorsitzende des Help-Kiosks, der sich um die Schutzsuchenden kümmert.
Sommerrock-Sieger waren auch dabei
Diesmal wurde von 11 bis 22 Uhr lautstark ein Zeichen gegen Rassismus und für ein faires Miteinander gesetzt. Neben dem musikalischen Programm mit Bands wie „Bakali“, die beim diesjährigen Sommerrock-Festival Imberg den ersten Platz belegt haben, „Dead Koys“, „Black Company“ und Solokünstlern wie Ex „UK Subs“-Mitglied Darell Bath oder dem Blueser Rob Carlyle stellten Vereine und Initiativen ihre Arbeit vor. Unter anderen waren Help-Kiosk, „Begegnung mit Afrika“, „Politik zum Anfassen“, Trotz Allem, „Antinational Support“ und die Stiftung Volmarstein mit Infoständen vertreten.
Zunächst ging es ein wenig schleppend los. Bei den Begrüßungsreden von Bürgermeisterin, Mitgliedern des Organisationsteams und der Musik der ersten Bands, die auftraten, war der Zuschauerzuspruch noch recht mau. „Wenn die Veranstaltung in Dortmund wäre, wäre es jetzt schon rappelvoll. In Witten ist halt um diese Uhrzeit nix los“, sagte Besucher Carmen Schmitt (71). „Aber es ist schön, dass eine solche Veranstaltung in Witten stattfindet.“
Wochenmarktbesucher, die sich „verlaufen“ hatten und der Veranstaltung zufällig über den Weg liefen, gab es nur wenige. Frühzeitig war angekündigt worden, dass der Markt in die Bahnhofstraße wandet. Mit zunehmender Festivaldauer füllte sich dann auch der Rathausplatz bei „Witten ist bunt“, die Stimmung stieg. Neben harten Rhythmen auf der Bühne gab es ein Karussell für Kinder, die älteren Besucher standen am Bierwagen und es gab Leckeres auf die Gabel.
Während der Umbaupausen der Bands trat der „Ruhr-Piper“ Björn Frauendienst auf, der in diesem Jahr bei einem Dudelsack-Wettbewerb im schottischen Glasgow in der Kategorie „2/4-Marsch“ die Bronzemedaille gewonnen hatte. Er überraschte das Publikum mit ungewohnten Klängen.
Unterm Strich wurde zwölf Stunden lang ein friedliches musikalisches Zeichen pro Völkerverständigung und gegen Rassenhass gesetzt.