Witten. . Wer immer schon das Christkind in Witten spielen wollte, hat bald für zwei Jahre Gelegenheit dazu. Diesmal startet eine ungewöhnliche Fotoaktion.

Der Aufsteller ist vielleicht aus Pappe, doch hier geht es um Größeres. Wer seinen Kopf oben durch das Loch steckt, bekommt eine Krone aufgesetzt und trägt ein wunderschönes weißes Kleid. Gesucht wird nicht weniger als das Christkind für die bald schon wieder beginnende Weihnachtszeit. Foto von sich in dieser Aufmachung genügt und jede junge Frau zwischen 16 und 20 kann sich bewerben.

Mit dieser Aktion beschreiten Stadtmarketing, Einzelhandel und Schausteller neue Wege bei der Suche nach dem Wittener Christkind. Der Aufsteller, an dem sich die Kandidatinnen für ihre Bewerbungsmail fotografieren lassen können, steht bei Galeria Kaufhof und in der Stadtgalerie. Voraussetzungen sind neben dem Alter vermutlich nettes Aussehen, aber auch zeitliche Flexibilität in der Adventszeit, Einfühlungsvermögen und Kontaktfreude. Man sollte also kein zu scheues Reh sein.

Alleinstellungsmerkmal zwischen den großen Märkten

Das Christkind gibt es seit vier Jahren, die Idee dazu stammt von Schaustellerin Dagmar Bonner (Breakdance, Glühwein-Pyramide). „Wir wollen uns dieses Alleinstellungsmerkmal zwischen den größeren Weihnachtsmärkten rechts und links erhalten“, sagt sie. Thomas Schmidt vom Stadtmarketing spricht von einer „Identifikationsfigur“. Sie soll nicht nur für schöne Momente beim Budenzauber sorgen, sondern auch in Heimen, Kitas oder anderen Einrichtungen für den Wittener Weihnachtsmarkt werben.

15 bis 20 Bewerbungen sind die Regel und Schmidt geht davon aus, dass so viele auch diesmal bis zum 1. Oktober beim Stadtmarketing eingehen. Bisher war die Suche über „verschiedene Kanäle“ erfolgt. Diesmal wollte man mal etwas anderes ausprobieren und auch dem Zeitgeist und der Zielgruppe entsprechen. Das Ganze erinnert an ein Selfie, auch wenn es das im strengen Sinne nicht ist, da man sich ja fotografieren lässt.

Die zweijährige Amtszeit von Jacqueline Probst als Christkind ist vorbei.
Die zweijährige Amtszeit von Jacqueline Probst als Christkind ist vorbei. © Jörg Fruck

Wir hätten gerne noch die Amtsvorgängerinnen des zukünftigen Christkindes nach ihren Erfahrungen gefragt. Doch leider war Jacqueline, die letzte Würdenträgerin, nicht zu erreichen. Was kommt denn nun auf ihre Nachfolgerin zu? Nun, an die 15 bis 20 Termine wollen absolviert werden, wobei man sich da zeitlich durchaus nach dem Himmelskind richtet. Schmidt: „Das Christkind muss nur am 22.11. um 17 Uhr Zeit haben.“

Da wird der Weihnachtsmarkt eröffnet. Vorher ist bestimmt noch Zeit zum Proben. Denn, das weiß Christkind-Beauftragte Dagmar Bonner: „Es ist gar nicht so einfach, mit der Krone zu laufen. Das muss ein wenig geübt werden.“ Das gute Stücke wiegt ungefähr ein Kilo. Dafür ist es ein Unikat und wurde wie das Kleid auch extra fürs Christkind angefertigt. Jetzt fehlen nur noch die Bewerberinnen, die hineinschlüpfen wollen.