Witten. . Er soll seine Ex-Frau geschlagen, bedroht und erpresst haben. Der Angeklagte aus Witten behauptet dagegen, sie habe sich alles nur ausgedacht.
Angeklagt wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung und Körperverletzung, bestreitet der 48-jährige Wittener alle Vorwürfe. Vor dem Landgericht Bochum betonte er am Dienstag (11.9.), seine Ex-Frau und seine Töchter hätten sich gegen ihn verschworen.
Der Staatsanwalt wirft dem Flüchtling aus Syrien vor, seine Ex-Frau durch Vorhalten eines Messers und der Drohung, sie zu töten, sowie durch Schläge und Tritte zur Übergabe von Bargeld veranlasst zu haben. „Ich habe ihr immer Geld gegeben. Sie hat die ganze Geschichte nur erfunden. Ich brauche kein Geld“, behauptete der Beschuldigte.
Seine Ex-Frau sei sehr aufgebracht gewesen, als sie 2018 erfahren habe, dass er das ihr überschriebene Haus in Syrien längst verkauft hatte. Mit Hilfe eines Anwalts habe die Frau den Verkauf angeblich rückgängig machen wollen. Das sei aber gescheitert. Daraufhin habe sie sich seine angeblichen Bedrohungen und Schläge ausgedacht.
Er will seiner Ex-Frau 7500 Euro gegeben haben
So ist unter anderem angeklagt, der Mann habe seiner Ex-Frau in Witten im Sommer 2017 ins Gesicht geschlagen. „Nein, das stimmt nicht. Auch dass sie angeblich Angst vor mir hatte, ist gelogen“, sagte er vor Gericht. Im Juni 2016 habe es zwar Streit zwischen ihnen gegeben. Aber mit dem Messer habe er sie nie bedroht. „Ich habe ihr 7500 Euro gegeben“, so der Mann. Was die Richterin zu dem Kommentar veranlasste: „Das ist doch absurd.“
Sein Sohn habe ihn in Untersuchungshaft besucht und erklärt, entweder er gebe ihr das Grundstück in Syrien zurück oder er bleibe im Gefängnis. Er habe zugesagt, das Grundstück zurückzugeben. Daraufhin sei vereinbart worden, dass seine Ex-Frau und die Kinder vor Gericht nicht aussagen würden. „Das wäre versuchte Erpressung. Haben Sie das Ihrem Anwalt erzählt?“, wollte der Staatsanwalt von dem Angeklagten wissen. Er habe ihm nur gesagt, dass man sich geeinigt habe, erklärte der.
Angehörige belasten Angeklagten vor Gericht
Allerdings hätten sich seine Eltern und Verwandten in Syrien geweigert, seiner Ex-Frau das Haus wieder zu übereignen. Tatsächlich sagten die Zeugen dann vor Gericht aus und belasteten den Angeklagten. Insgesamt soll ihm die Frau aus Angst um sich und ihre Kinder 2000 Euro ausgehändigt haben. Der Prozess wird Donnerstag fortgesetzt.