Witten. . Neue Ampelsteuerung bringt Vorfahrt für Busse am Morgen und am Abend. Zur Hauptverkehrszeit kommen sie aber nicht besser durch als früher.
Neue Ampeltechnik soll den Busverkehr zwischen dem Rathaus und dem Märkischen Museum flotter machen. Die Modernisierung der Signalanlage an der Husemannkreuzung verzögert sich jetzt noch um ein paar Tage. An der Wiesenstraße haben Busfahrer aber bereits erste Erfahrungen mit der angekündigte ÖPNV-Beschleunigung gemacht – solche und solche.
Dort leuchten Rot, Gelb und Grün jetzt per LED, das aber spart erst nur mal Strom. Die neue Programm-Platine für die Ampelsteuerung ist dort aber ebenfalls schon eingebaut. „In den Randstunden, vor acht und nach 18 Uhr, rollt man mit 20 bis 30 km/h auf die Ampel zu und die schaltet sofort auf Grün“, hat ein Busfahrer schon in den ersten beiden Tagen festgestellt. Das sei ein völlig neues Fahrgefühl in der Ruhrstraße. Aber: „In der Zeit dazwischen steht man genauso lang wie immer.“
„K“-Signal erlischt nicht
Dass die neue Programmierung noch nicht reibungslos läuft, können auch Fußgänger und Autofahrer am neuen „K“-Signal an der Wiesenstraße erkennen. Es zeigt dem Busfahrer an, dass die „Kontaktanforderung“, die sein Bordcomputer per Funksignal aussendet, von der Ampelsteuerung registriert wurde. Normalerweise erlischt es, wenn der Bus weitergefahren ist. An der Wiesenstraße leuchtet das „K“ aber offenbar noch durchgehend auf, auch dann, wenn das Standard-Ampelprogramm für alle läuft. Das Tiefbauamt verweist auf den derzeitigen „Probebetrieb“. Das Ingenieurbüro, das die Programmierung im Auftrag der Stadt vorgenommen habe, werde diese noch im Echtbetrieb überprüfen. „Und dann müssen wir noch ein paar Sachen optimieren.“
Die neuen „K“-Signale werden auch an der Rathauskreuzung, am oberen Fußgängerüberweg am Kornmarkt sowie an der Husemannstraße mit neuer Ampeltechnik installiert. Am Märkischen Museum wurde die angekündigte Umrüstung kurzfristig vom 4. auf den 11. September (Dienstag) verschoben. Sie wird zur „Pförtnerampel“, die weniger Geradeausverkehr in die City hineinlässt. Am Rathaus bekommt die Achse Widey-/Bonhoefferstraße mehr Grün, da sie nach Zählungen dort die Hauptfahrrichtung ist. Gleichzeitig wird auch dort die Vorfahrt für Busse und die Bahn auf der Hauptstraße aber verbessert.
Das Gesamtkonzept zielt darauf, weniger Autos in die Ruhrstraße hineinzulassen und den Verkehr in dem problematischen Abschnitt zwischen Kornmarkt und Oststraße so schnell wie möglich abfließen zu lassen. Eine Signaltechnik, die dem ÖPNV Vorrang gibt, war zwar in den Bussen und an der Wiesenstraße schon seit Jahren vorhanden. Doch sie war, wie die WAZ erfuhr, fast genauso lang abgeschaltet, weil sie andernfalls „nur Chaos produziert“ hätte. Der Grund: Die Busse meldeten sich zu früh an der Ampel an, bekamen Grün, wurden dann durch den Verkehr aufgehalten. Damit die Busse jetzt zur richtigen Zeit Grün anfordern, wurden diese Meldepunkte jetzt viel näher an die Ampel gelegt.
>> Luftreihnalteplan für die Wittener Innenstadt
„K“-Signale lösen „K“-Schilder an Ampeln ab, wo es eine Kontaktanforderung schon gab.
Der Luftreinhalteplan verpflichtet die Stadt, die Stickstoffdioxid-Belastung zu senken. Laut Analyse 2013 trugen Busse 29 %, Pkw 15 % dazu bei. Die Bogestra verweist auch auf neue Euro-6-Busse seitdem – elf im laufenden Jahr.