Witten. . Was verbirgt sich hinter historischen Mauern? Am Sonntag kann man zum Beispiel den frisch sanierten Wittener Hauptbahnhof besichtigen.
Der „Tag des offenen Denkmals“ ermöglicht Einblicke in interessante Wittener Gebäude. In diesem Jahr öffnen am Sonntag (9.9.) alte Bekannte die Pforten, wie der Helenenturm, das Bethaus, Rathaus oder die Zeche Nachtigall. Als besonderes Objekt hat Wittens Denkmalpfleger Florian Schrader diesmal den Wittener Hauptbahnhof ausgesucht.
Warum gerade dieses Gebäude? Zum einen, weil es durch den Eigentümer Markus Bürger in den letzten Jahren aufwendig saniert wurde, lobt Schrader. Zum anderen passe das diesjährige Denkmaltags-Motto „Entdecken, was uns verbindet“ perfekt zum Bahnhof. „Denn ein Bahnhof verbindet uns mit dem Rest der Welt.“
Wartesaal für alleinreisende Damen
Anekdoten zu dem 1901 erbauten Gebäude gibt es zur Genüge: Über seinen rein technischen Zweck hinaus sollte dieser vor allem repräsentieren. „Heutzutage habe Bahnhofsviertel einen schummerigen Ruf. Zur Jahrhundertwende zog in Bahnhofsnähe jeder, der Rang und Namen hatte.“ Und: Früher verbrachte man viel mehr Zeit in Bahnhöfen – weil man mehr warten und häufiger umsteigen musste, Züge seltener fuhren. Wittens Bahnhof hatte darum vier Wartesäle: für die 1. und die 2. Klasse, für alleinreisende Damen und – der kleinste übrigens – für Nichtraucher.
In den oberen Etagen waren Wohnungen untergebracht. Wo einst der Bahnhofsvorsteher und seine Familie wohnte oder Fachleute, die für die Wartung von Weichen oder Lokomotiven zuständig waren, befinden sich heute Büros. Markus Bürger, der das Bahnhofsgebäude 2010 erworben hatte und ab 2011 sanieren ließ, führt Besucher um 12 und um 15 Uhr durch das Gebäude. Zusätzlich bieten die Eisenbahnfreunde ein Programm an.
Mittelalterspektakel an Burgruine Hardenstein
Die weiteren Spielorte beim „Tag des offenen Denkmals“:
- Helenenturm (geöffnet 11 bis 16 Uhr, laufend Führungen)
- Rathaus (Führungen auf dem Rathausturm um 10, 13, 16 Uhr, Treffpunkt Haupteingang)
- Burgruine Hardenstein (11 bis 18 Uhr, kleines Mittelalterlager mit Musik und Tanzvorführungen, Burgführungen auf Anfrage)
- Industriemuseum Zeche Nachtigall (10 bis 18 Uhr, freier Museumseintritt, Vorführung der Dampffördermaschine)
- Bethaus der Bergleute (12 bis 18 Uhr, Schauschmieden zu jeder vollen Stunde)
- Steigerhaus (11 bis 17 Uhr geöffnet, der SGV und der Blindenverein wandern ab Hauptbahnhof und ab Zeche Nachtigall dorthin)
- Zechenhaus Herberholz (10 bis 18 Uhr, Gastronomie, Bergbauausstellung)
- Ev. Erlöserkirche Annen (9.30 bis 16 Uhr, Führungen um 13, 15 Uhr).