Witten. . 1. Pétanque-Boule-Club lud zum 16. Turnier in bergbauhistorischer Umgebung. Teams aus Deutschland, Belgien und Frankreich genossen den Tag.
Die Kugel gegeben haben sich am Sonntag fast 200 Freunde des Pétanque-Sports – hierzulande besser bekannt als „Boule“. Ausrichter des prestigeträchtigen und bereits 16. Turniers auf Zeche Nachtigall, das mittlerweile zu den beliebtesten Veranstaltungen im Terminkalender der Boulisten gehört, war der 1. PBC Witten.
„Der besondere Reiz ist, dass es an einem schönen Ort in der Natur stattfindet, dass der Boden sehr abwechslungsreich ist“, so Bernd Matz, 1. Vorsitzender vom PBC Witten. Das kann auch Tobias Bzyl bestätigen, sonst aktiver Spieler, diesmal allerdings nur als Zuschauer dabei. „Ich bin hier wegen der Atmosphäre mit dem Zechengelände im Hintergrund und den netten Leuten. Und bei diesem tollen Wetter natürlich auch, um die Sonne zu genießen“, sagt er.
98 Teams aus Deutschland, Belgien und Frankreich bestritten das Turnier. Gespielt wurde in Zweierteams – in „Doublettes“, wie es auf Französisch heißt. Denn in Frankreich hat dieser Sport seinen Ursprung, und dementsprechend werden auch nahezu alle Spielbegriffe in französischer Sprache benannt. Manchem Zuschauer mag das befremdlich erscheinen, den Spielern sind die Begriffe längst in Fleisch und Blut übergegangen.
Ziel ist es, seine Kugeln möglichst nah an das „Cochonnet“, das so genannte „Schweinchen“ – eine kleine Holzkugel – zu befördern. Als „Schweinchen“ bezeichnet diese Kugel allerdings niemand in der Szene. Da heißt das Ding schlicht und einfach „Sau“.
Und es ist sauschwer, eine eigene Kugel durch Kullern, Rollen oder Werfen besser zu platzieren als eine Kugel des Gegners, die direkt am Objekt der Begierde liegt. Das ist oft nur durch „Schießen“ zu erreichen. Das ist eine Technik, bei der die eigene Kugel mit voller Wucht gezielt auf die Kugel, die der Sau am nächsten liegt, gedonnert wird. Das erklärte Ziel: Diese Kugel muss weg. Klack – geschafft.
Jürgen Richter hat bereits zwei Runden überstanden. Nach einer Knieoperation ist es für ihn das erste Turnier seit neun Monaten. „Die Chancen stehen halbe halbe, weil ich schon lange nicht mehr gespielt habe, aber ich hoffe auf meine Erfahrung“, sagt er. Und ergänzt: „Es ist schön, wieder spielen zu können, denn es ist meine absolute Sucht und Leidenschaft.“
>> INFORMATION
- Der 1. Pétanque-Boule-Club Witten gründete sich im Oktober 2003 und zählt aktuell 45 Mitglieder. Sie treffen sich zum Spiel/Training am Boulodrôme auf dem Hohenstein (direkt neben Haus Hohenstein).
- Trainiert wird, je nach Wetter, meist dienstags ab ca. 15 Uhr, freitags ab ca. 14 Uhr, samstags und/oder sonntags ab 14 Uhr.