. Fast 100 Kinder nahmen am Heldencamp des DRK Witten am Ferienende teil. Das Programm endete nach fünf Tagen mit einem Feuerwehrtraining.

Feuerlöschen, Drachen steigen lassen, Nachtwandern und jede Menge Freizeit – beim Helden-Trainingscamp vom DRK wurden Kinderträume wahr. Bereits seit sechs Jahren findet das Zeltlager immer am Ende der Sommerferien statt – und die Begeisterung wächst.

Fünf Tage lang gab es auf dem Gelände des Kanu-Clubs Witten volles Programm. Jeden Tag widmeten sich die Kinder einem anderen Thema: Erste Hilfe, Drachen basteln, Handball mit dem TuS Bommern, Übungen mit der Jugendfeuerwehr und ein Besuch im Freibad.

„Es ist das erste Mal, dass die Veranstaltung über fünf Tage geht“, sagt DRK-Sprecher Jens Struppek. „Ansonsten hatten wir nur das Wochenende, aber wir haben Rückmeldungen von Kindern bekommen, dass sie nicht genug Zeit hatten, sich näher kennenzulernen, da das Programm ziemlich eng war. An fünf Tagen konnten wir alles entzerren“, führt er aus.

Äußerst beliebt: In die Drehleiter des Feuerwehrautos wollten alle Kinder gern. Hoch hinaus ging es aus versicherungstechnischen Gründen leider nicht. Andreas Lorenz, rechts, erklärte den Jungs aber die Bedienung der großen Drehleiter.
Äußerst beliebt: In die Drehleiter des Feuerwehrautos wollten alle Kinder gern. Hoch hinaus ging es aus versicherungstechnischen Gründen leider nicht. Andreas Lorenz, rechts, erklärte den Jungs aber die Bedienung der großen Drehleiter. © Jürgen Theobald (theo)

Das entzerrte Programm kam bei den Jugendlichen im Alter zwischen acht und 14 Jahren an. Bestes Beispiel: der zehnjährige David. „Ich bin bisher bei jedem Camp dabei gewesen. Es hat immer Spaß gemacht und war jedes Jahr anders. Und dadurch, dass es diesmal länger geht, ist es für mich auch eine Auszeit von der Familie und dem Stress“, erklärte er.

Doch fünf lange Tage Helden-Training haben auch ihre Schattenseiten. Nicht jeder hielt den Ausbildungs-Strapazen stand, wie Jens Struppek feststellen musste: „Angefangen haben wir mit 96 Kindern, aber wir hatten vier Verluste durch Heimweh.“

Leon Herf, links, zeigt den Teilnehmern, wie man mit einem Luftkissen einen schweren Geländewagen anheben kann.
Leon Herf, links, zeigt den Teilnehmern, wie man mit einem Luftkissen einen schweren Geländewagen anheben kann. © Jürgen Theobald (theo)

Wer bis zum Samstag durchgehalten hatte, konnte in den Wunschberuf „Feuerwehrmann“ hineinschnuppern. Die Jugendfeuerwehr hatte neun Stationen aufgebaut, an denen sich die Teilnehmer versuchen konnten. Etwa Feuerlöschen, Atemschutzübungen und Wasser abpumpen. Begehrt war vor allem die Drehleiter, mit der es für die Feuerwehrleute auf 30 Meter Höhe ging. Und obwohl es kaum ein Kind gab, dass nicht ebenfalls hoch hinaus wollte, ließen das versicherungstechnische Gründe nicht zu und es blieb bei Erklärungen zur Technik.

Entschädigt wurden die Helden in spe aber durch eine Nachtwanderung – die Heldenprüfung – entlang des Ruhrufers. Dabei galt es, verschiedene Aufgaben zu meistern und Gelerntes anzuwenden. Natürlich hatten alle Kinder gut aufgepasst, und durften sich nach der Wanderung endlich „DRK-geprüfte Helden“ nennen.

>> Start vor sechs Jahren mit 50 Kindern

Das Helden-Trainingscamp ist 2012 daraus entstanden, dass Rotkreuzler einmal im Jahr eine Katastrophenschutzübung durchführen müssen. Die Idee war, die Ressourcen aus der Übung und der DRK-Jugendarbeit sinnvoll zu vereinen.

Mit Erfolg: Beim ersten Camp vor sechs Jahren haben 50 Kinder teilgenommen, mittlerweile sind es fast doppelt so viele.