Witten. . SPD-Ortsverein Annen-Hüllberg hat Sommerfest auf dem Kahlen Plack wegen Waldbrandgefahr abgesagt. Zeltfestival und Zwiebelkirmes nicht betroffen.

Für das Waldfest des SPD-Ortsvereins Annen-Hüllberg kommt der lang ersehnte Regen zu spät: Anfang der Woche hat Klaus Lohmann, Vorsitzender des Ortsvereins, schweren Herzens das traditionsreiche Fest abgesagt – wegen erhöhter Waldbrandgefahr. „Die Sicherheit geht vor“, sagt er. 500 Flyer waren schon gedruckt. „Die können wir jetzt einstampfen“, so der 82-Jährige.

Bis vor wenigen Tagen galt für den Kahlen Plack, wo das Waldfest stattfinden sollte, als Teil des Herrenholzes die Gefahrenstufe drei. Daher hätte das Fest nur unter Auflagen stattfinden können. Der Ortsverein hätte keinen Holzkohlegrill benutzen dürfen, Feuerlöscher hätten aufgestellt und ein Rauchverbot ausgesprochen werden müssen.

Brandwache ab Gefahrenstufe vier

Wäre die Feuergefahr noch auf Stufe vier geklettert, hätten die Sozialdemokraten noch eine Brandwache – bestehend aus vier Feuerwehrmännern und einem Löschfahrzeug – finanzieren müssen. Kostenpunkt: 280 Euro pro Stunde. Bei einer geschätzt 16-stündigen Feier, verteilt auf zwei Tage, wäre die Brandwache mit rund 4500 Euro zu Buche geschlagen.

Anfang des Monats hatte zudem die Stadtverwaltung beschlossen, den Grillplatz bis Mitte des Monats zu sperren – und dann je nach Witterung zu entscheiden, wie es weitergeht. Dieses Risiko war der SPD zu groß, ist doch viel für das Fest zu organisieren, das in seinen Hochzeiten in den 1990er Jahren mehrere tausend Besucher auf den Kahlen Plack lockte. „Die Absage war alternativlos“, so Lohmann.

Grillplatz wieder freigegeben

Nach den Regengüssen der letzten Tage ist der Grillplatz nun aber seit Mittwoch wieder freigegeben. Zu spät für die SPD und ihr Fest. „Jetzt denkt man natürlich, warum haben wir nur abgesagt. Aber es wird ja wieder heiß“, sagt Lohmann. Aktuell ist tatsächlich die Gefahrenstufe heruntergesetzt, heißt es seitens der Feuerwehr. „Aber fürs Wochenende erwarten wir wieder Waldbrandstufe drei, Tendenz steigend“, so Mario Rosenkranz, stellvertretender Feuerwehrchef.

Hinzu kommt: Der Regen, der in den letzten Tagen gefallen ist, hat zwar für ein wenig Abkühlung gesorgt. „Aber die Böden sind trotzdem nur sehr oberflächlich feucht, im Grunde aber noch sehr trocken“, so Rosenkranz. Dies gelte in besonderem Maße für Waldböden. „Da bräuchte es über längere Zeit niedrigere Temperaturen und höhere Niederschlagsmengen.“

Zeltfestival ist gut aufgestellt

Auf das am Freitag beginnende Zeltfestival indes hat die lange Phase der Trockenheit keine Auswirkungen. „Im Laufe der Planungen durchlaufen wir immer verschiedene Szenarien – unter anderem auch wetterbedingte“, heißt es seitens der Veranstalter.

Irish-Folk-Festival an den See verlegt

Am Wochenende (17. und 18. August) steigt in Wetter das alljährliche Irish-Folk-Festival – aber nicht wie sonst auf dem Gelände der Burgruine Volmarstein, sondern im Freibad am Wetteraner Harkortsee.

Ausschlaggebend war auch hierfür die Waldbrandgefahr. Die Stadt half bei der Suche nach einem Ausweichgelände.

Auch die Feuerwehr sieht das Großereignis gut aufgestellt. „Wir haben dort nichts Zusätzliches geplant“, so Rosenkranz. Ohnehin sei immer eine Brandwache vor Ort. Das Gelände des Festivals ist komplett mit Bodenplatten bedeckt. Daher sei auch durch das Wetter die Brandgefahr nicht merklich gestiegen.

Im Stadtmarketing blickt man indes gelassen der Zwiebelkirmes entgegen, die Ende des Monats beginnt. „Ich sehe da im Moment keine Probleme. Wir warten ab wie sich das Wetter entwickelt“, sagt Geschäftsführerin Inge Nowack. Das gilt auch für das Feuerwerk. Noch am Wochenende hatten in Herne die Veranstalter das Abschlussfeuerwerk der Cranger Kirmes wegen Brandgefahr abgesagt.