Witten. . Lulzim Qunaj ist der angesagte Friseur vieler Spieler des FC Bayern München. Der 42-Jährige schneidet den Promis am Tegernsee die Haare.

Entscheidend is auf’m Kopf. Die Frisuren der Fußball-Stars sind nicht erst seit Günter Netzers Matte eine ausgesprochen haarige Angelegenheit. Da muss nicht nur der Torwart halten. . .

Für den coolen Look ist den Profis daher kein Weg zu weit. Und dieser führt die Bayern-Spieler neuerdings zum Tegernsee ins „Althoff Seehotel Überfahrt“. Und zwar in den Salon von Lulzim Qunaj.

Ein Friseur-Geschäft in Witten und eines in Bayern

Seit zwei Jahren betreibt der Wittener, der ein Friseur-Geschäft im Wiesenviertel führt, eine Filiale in Bayern. Wobei: Filiale ist vielleicht etwas zu tief gestapelt. Er betreibt ein Studio im Spa-Bereich der luxuriösen Fünf-Sterne-Herberge.

Hier sind die Bayern-Stars gern gesehene Gäste. So lernte Qunaj auch Thomas Müller kennen. Der Nationalspieler ließ sich beim Meister stylen – und war offenbar so begeistert, dass er seinem Team den Wittener nicht nur wärmstens an Herz legte, sondern Franck Ribéry sogar ein Foto von seinem Besuch im Salon auf Instagram teilen ließ.

Die Kollegen folgten seinem Rat. Inzwischen kommen fünf von ihnen regelmäßig – darunter auch Boateng und Rafinha – der sechste, Joshua Kimmich, hat schon einen Termin gemacht.

Freude über prominente Kundschaft

Qunaj freut sich über seine prominente Kundschaft – nicht nur, weil die für Schlagzeilen sorgt. „Die Jungs sind einfach total nett, wirklich völlig bodenständig und normal“, sagt der 42-Jährige. Sie hätten sich gerne beraten lassen und ihm auch vertraut. „Thomas Müller habe ich zum Beispiel einen ganz neuen Schnitt verpassen dürfen.“

Zwar sollte es etwas Klassisches sein, nichts mit abrasiertem Undercut an den Seiten, „aber ich konnte ihn überzeugen, dass seine Frisur etwas mehr Power braucht“. Herausgekommen sei dann dabei ein Contouring – also ein Schnitt mit scharfen Kanten.

Qunaj habe keine Ahnung von Fußball

Rafinha und Boateng lieben es da schon ein bisschen extremer. „Bei Rafinha arbeite ich auch mit Colorationen, da wird aufgehellt, steht ja mehr auf Auffälliges.“ Und Boateng? „Der hat einfach den coolsten Style von allen“, schwärmt Qunaj. „Der ist mega.“

Natürlich bleiben, nicht nervös werden und den Kunden das Gefühl geben, Gast zu sein: Darauf komme es an, das sei bei den Bayern nicht anders als bei anderen. „Dann können die auch abschalten und sich fallen lassen.“ Vertrauensvoll – obwohl Qunaj keine Ahnung von Fußball hat.

Wenn überhaupt, dann sei er BVB-Fan. Und deswegen hat er Thomas Müller auch gesagt, dass er hoffe, Borussia werde die Meisterschaft holen. „Und da hat er geantwortet: Gut, dann wird es für uns nicht so langweilig...“

Und beim Trinkgeld – sind die Bayern da auch so großzügig? „Klar, wenn sie zufrieden mit der Leistung sind, dann schon“, erzählt der Wittener und schiebt hinterher: „Aber von den Reichen kann man immer das Sparen lernen.“