Witten. . Die beliebte Brücke ist aber erst nach den Sommerferien dicht. Die Holzbohlen und der Unterbau werden für 550 000 Euro durch Stahlbleche ersetzt.

Die Stadt Witten macht jetzt Nägel mit Köpfen: Statt auf der Nachtigallbrücke weiter nachzubessern und herumzuflicken, wenn neue Löcher auftauchen, greift sie zur großen Lösung: Die maroden Holzbohlen, von denen die meisten noch aus dem Brückenbaujahr 1988 stammen, werden komplett entfernt und durch einen neuen Belag aus Stahlplatten ersetzt.

Das volle Programm der Brückensanierung kostet 550 000 Euro. Den Auftrag hat der Haupt- und Finanzausschuss schon am 19. Juni an eine Firma aus Castrop-Rauxel vergeben. Auch der hölzerne Unterbau wird demontiert. Einzelne Stellen der Stahlkonstruktion werden verzinkt. Dann werden neue Längsträger aus Stahl und der neue Stahlplattenbelag montiert. Um diesen rutschfrei begehen und befahren zu können, wird er mit Epoxydharz beschichtet, wie man es von modernen Fahrradbrücken kennt.

Gerüst wird ab Montag aufgebaut

Für diese Arbeiten wird die beliebte Freizeitbrücke zehn Wochen lang dicht gemacht. Die Stadt hebt hervor, dass diese Vollsperrung erst nach den Sommerferien beginnt. Voraussichtlich vom 29. August bis zum 10. November wird die Brücke nicht passierbar sein.

Die ersten Vorzeichen werden schon ab Montag, 6. August, zu sehen sein. Dann wird um die Brücke herum ein Spezialgerüst errichtet. Für den Aufbau werden jeweils einzelne Bereiche gesperrt, aber immer so, dass noch ein anderthalb Meter breiter Streifen frei bleibt.

Die Schäden am Belag haben sich zuletzt gehäuft. Im Sommer 2016 war die Brücke drei Wochen geschlossen, Mitte Juli 2018 zwei Tage. Für die Löcher gibt es zwei Hauptursachen. Zum einen Vandalismus: Unbekannte kühlen sich ihr Mütchen an den Planken, treten sie einfach durch oder zünden darauf ein Feuer an. Zum anderen ist es der Zahn der Zeit, der an den Bohlen nagt. Schon Ende 2015 hatte ein Ingenieur in einem Prüfbericht den Planken aus heimischem Eichenholz zunehmende Verrottung und beginnende Fäulnis attestiert. Heute gleicht der Belag vor allem auf der Ruhrdeich-Seite einem Flickenteppich. Mit handgezählten 47 Blechen unterschiedlichster Größe wurden marode Stellen abgedeckt. Eins zu eins ersetzt wurden nur sechs Planken.

Radfahrer: Lange Sperrung kein Problem

Radfahrer Jürgen Jablonka (59) wundert sich ein wenig, dass die Brücke erst jetzt saniert wird: „Die Nachtigallbrücke ist doch viel maroder, als es die Fußgängerbrücke am Stausee je war – und die war jahrelang gesperrt.“ Mit der langen Vollsperrung nach den Ferien hat er kein Problem. Da gebe es in Witten genügend Ausweichmöglichkeiten. Die Hauptsache für ihn: „Schön, dass sich gekümmert wird, das ist doch das A und O.“