witten. . Ev. Stiftung Volmarstein baut neues Seniorenheim. Deshalb gibt es eine Übergangslösung bis zum Erfüllen der Qualitätsstandards. Frist endet bald.
Am 31. Juli endet die Frist zum Einhalten der Einzelzimmerquote in Pflegeheimen. Witten ist gut aufgestellt, wenn es darum geht, mindestens 80 Prozent der Schlafräume als Einzelzimmer anzubieten und dafür zu sorgen, dass sich maximal zwei Bewohner ein Bad teilen. Nur für Haus Buschey in Bommern gibt es eine Übergangslösung, denn dort wird neu gebaut.
Die Ev. Stiftung Volmarstein hat sich gegen Umbauten entschieden. Sie möchte auf dem Gelände an der Wengernstraße ein neues Altenheim errichten. „Der Altbau des Hauses auf dem Gelände ist abgerissen, mit dem Neubau sind wir gestartet“, sagt Sprecherin Astrid Nonn. Dort soll es statt wie bisher 64 dann 80 Heimplätze geben: barrierefreie Einzelzimmer mit Bad.
„Niemand muss aus- oder umziehen“
Zwar würden sich die betroffenen Senioren durchaus auch in den Doppelzimmern wohlfühlen, doch in Abstimmung mit der Heimaufsicht werde eine Übergangslösung erarbeitet. „Gemäß dieser Lösung bietet das Haus für die dort lebenden Senioren auch weiterhin den bisher gewohnten Standard an, niemand muss aus- oder umziehen“, so Nicolas Starck, Bereichsleiter der Seniorenhilfe bei der Stiftung.
Constanze Burski von der Heimaufsicht des Ennepe-Ruhr-Kreises wird etwas konkreter: „Haus Buschey muss schon ein bisschen reduzieren und zehn Prozent der Plätze im alten Haus abbauen.“ Das heißt: Wenn jemand verstirbt oder auszieht, dürfe das Bett zunächst nicht neu belegt werden.
Bau in Stockum verzögert sich
Das im November eröffnete Seniorenzentrum „Am alten Rathaus“ in Herbede erfüllt bereits die ab August geltenden Qualitätsstandards und wurde zertifiziert. Auch folgende Häuser entsprechen dem geforderten Standard: das Awo-Seniorenzentrum Kreisstraße, die Feierabendhäuser der Diakonie am Schwesternpark, das Lutherhaus in Bommern, das St. Josefshaus in Herbede und die beiden Häuser der Boecker-Stiftung an der Breite Straße und am Voß’schen Garten. Das Altenzentrum St. Josef in Annen hat 2014 begonnen, auf das Qualitätszertifikat hinzuarbeiten. Im Frühjahr wurde der über fünf Millionen Euro teure Umbau beendet. Für die 157 Bewohner stehen jetzt überwiegend Einzelbäder zur Verfügung.
In Stockum ist der Bau eines Altenpflegezentrum am Helfkamp geplant. Zuletzt hieß es, im Juni oder Juli solle damit begonnen werden. Getan hat sich dort aber noch nichts. „Bei der Baugenehmigung gab es Verzögerungen, aber in nächster Zukunft soll es losgehen“, so die Auskunft aus dem Architekturbüro Böllinghaus.
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- Im Jahr 2003 wurde erstmals mit der Einzelzimmerquote eine Vorgabe gesetzt und im Wohn- und Teilhabegesetz festgeschrieben, dass bestehende Doppelzimmer nach und nach reduziert werden.
- Ab 2018 sind außerdem nur noch direkt vom Zimmer aus zugängliche Einzelbäder oder maximal von zwei Zimmern aus nutzbare Bäder erlaubt. Damit soll die Privatsphäre der zu Pflegenden geschützt werden.