witten. . Ein Abend, zwei Konzerte: Während Riddim of Zion den Kultursommer mit Karibik-Klassikern bereicherten, gab Neu-Wittenerin Alina Lynn ihr Debüt.

Die Wolken ziehen sich zusammen, als Riddim of Zion die Bühne im Hof von Haus Witten betreten. Aber Regenschauer können diesen karibischen Klängen nichts anhaben. Die Revival-Band lässt Songs von Bob Marley oder UB 40 wiederaufleben – und das kommt bei den Wittenern gut an. Rund 300 Besucher feiern am Samstagabend mit den Reggae-Musikern aus Jamaika, Barbados und Ghana.

Seit 16 Jahren pflegt die Band bereits den karibischen Kanon ihrer Ikonen. „Das ist Vollblut-Musik, damit sind wir groß geworden“, sagt Perkussionist Benji. „A Tribute to the Reggae-Pioniers“ heißt das Programm, mit dem sie in Witten auftreten. Sie spielen Klassiker wie „You Can’t Get It, if You Really Want“ von Jimmy Cliff oder „Downpressor Man“ – eigentlich von Peter Tosh, einem Reggae-Künstler der ersten Stunde. Doch es gibt auch ein poppiges Cover von Sinéad O’Connor, wie sie auf der Bühne hinweisen.

Nicht fehlen darf natürlich der König des Reggae: Bei Bob-Marley-Klassikern wie „Could It Be Love“ hält es keinen mehr auf den Stühlen im Haus Witten. Hier sind Riddim of Zion bereits im Sommer vor zwei Jahren aufgetreten. Und die Wittener haben seitdem offensichtlich nicht das Tanzen verlernt.

Erstes Konzert in der neuen Heimat: Alina Lynn spielte im „Curly Cow“.
Erstes Konzert in der neuen Heimat: Alina Lynn spielte im „Curly Cow“.

Während Riddom of Zion schon als alte Hasen gelten, wird anderswo in Witten der erste Auftritt bestritten: Im veganen Bistro „Curly Cow“ ertönt eine digitale Ansage und Sängerin Alina Lynn legt mit ihrer Gitarre los. Oder doch nicht. „Das ist natürlich etwas peinlich, dass ich das Kabel vergessen habe“, gesteht die 22-Jährige. Das Publikum verzeiht es der Nachwuchs-Musikerin schnell – und lauscht zufrieden den lakonischen Texten der Folk-Singer-Songwriterin.

Alina Lynns Verse verarbeiten Erfahrungen und Begegnungen mit Freunden und Bekannten, eine Art Tagebuch, wie sie erklärt: „Alles, was mir im Alltag passiert, inspiriert mich.“ Sanft und melancholisch klingen ihre Titel wie „She“ oder „Go it“. „Ich versuche aber immer auch, eine positive Botschaft in die Texte hineinzupacken“, erzählt die Studentin.

Für ihr Studium an der Ruhr-Universität ist die Düsseldorferin vor kurzem nach Witten gezogen. Mit ihrem ersten Konzert am Samstagabend feierte sie nun einen perfekten Einstand in ihrer neuen Heimatstadt.