Witten. . Nachbarschaftsfest lockte viele Bewohner und Gäste zum Haus am Voß’schen Garten. Höhepunkt war die Eröffnung der Einrichtung „Leben im Quartier“.

Pünktlich um 15 Uhr stimmt der Shanty Chor sein erstes Seemanns-Lied an. Neben dem Haus am Voß’schen Garten herrscht Feierstimmung. Dazu gibt es auch allen Grund. Auf dem Programm steht nicht nur das beliebte Nachbarschaftsfest der Boecker-Stiftung. Auch die Einrichtung „Leben im Quartier“ wird eingeweiht.

Beim Nachbarschaftsfest am Haus am Voß’schen Garten stellte Geschäftsführer Michael Schillberg auch die neuen Räume „Leben im Quartier“ vor.
Beim Nachbarschaftsfest am Haus am Voß’schen Garten stellte Geschäftsführer Michael Schillberg auch die neuen Räume „Leben im Quartier“ vor. © Zabka

Der Geschäftsführer der Boecker-Stiftung Michael Schillberg führt durch die Räume. Sie liegen im Erdgeschoss des Wohnhauses für Menschen mit Demenz. „Nachdem die Diakonie hier ausgezogen ist, hatten wir viele Anfragen von potenziellen Mieter“, so Schillberg. Doch die Stiftung entschloss sich, die Räume selbst zu behalten. Die neu entstandene Einrichtung „Leben im Quartier“ soll nun – wie der Name schon sagt – Leben ins Wiesenviertel und die Innenstadt bringen. Eine wöchentliche Sportgruppe soll dort stattfinden. Das Netzwerk „55plus“ wird sich in den Räumen treffen. Zweimal im Monat lädt der ambulante Hospizdienst zu einem Beratungsprogramm ein.

Das Angebot von „Leben im Quartier“ richtet sich an alle älteren Wittener. Es ist kostenlos und soll Menschen aus dem Viertel zusammenbringen. „Unser Ziel ist es, noch mehr Akteure für das Leben im Quartier zu gewinnen“, so Schillberg.

Vom Tagungsraum bis zur Gemeinschaftsküche

Beim Nachbarschaftsfest können Bewohner des Hauses am Voß’schen Garten und Gäste schon mal einen Blick in die Räume werden. Es gibt einen hellen Tagungsraum mit 70 Plätzen, eine Gemeinschaftsküche und einen kleineren Sitzungsraum.

„Schön, dass wir mit dabei sind“, sagt Conny Probst vom Netzwerk 55plus. Die Gruppe hat sich im letzten Jahr gegründet und besteht aus 48 alleinstehenden Menschen. Sie spielen zusammen, unternehmen Ausflüge und machen Sport. Ein Treffpunkt der Gruppe wird von nun an das „Leben im Quartier“ an der Ruhrstraße 50 sein. Während drinnen die ersten Besucher durch den neuen Quartiers-Treff schlendern, ist draußen das Nachbarschaftsfest in vollem Gange.

Die Senioren sitzen an Tischen und genießen das gute Wetter und den Shanty-Chor. Dazu gibt es Kuchen und Bratwurst vom BistroB. Später lädt Schlagersänger und Entertainer André Wörmann zum Mitsingen und Lachen ein. „Eine gute Sache, dass alle mal zusammenkommen“, findet Gunthild Adolf. Sie ist vor einem Jahr mit ihrem Mann vom Land in die Stadt gezogen. Mit ihrer Wohnung der Boecker-Stiftung sind die beiden rundum zufrieden. „Wir haben noch nicht ein Mal erlebt, dass jemand unfreundlich zu uns war. Das ist einfach sehr schön.“