DDR-Kultautos ziehen mehrere hundert Besucher nach Witten
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Witten. . 103 nostalgische Fahrzeuge rollten auf das Geländer der Zeche Theresia – ein neuer Rekord. Ein Teilnehmer kam mit seinem Wartburg aus Leipzig.
„Diesmal haben wir die Hunderter-Marke geknackt.“ Peter Heinrich (40), Mitglied der Trabi-Freunde Witten, strahlt übers ganze Gesicht. Insgesamt 103 Fahrzeuge, die in der ehemaligen DDR gebaut wurden, konnten am Samstag beim achten Trabi- und IFA-Treffen auf Zeche Theresia begutachtet werden – ein neuer Rekord.
Vor allem dank Mundpropaganda und Facebook-Werbung fanden 30 Teilnehmer mehr als im Vorjahr den Weg aufs Gelände der Mutten-thalbahner. Auch die Besucherzahl war rekordverdächtig. Bei bestem Wetter kamen mehrere Hundert Leute vorbei.
DDR ist allgegenwertig
Doch die DDR war nicht nur in motorisierter Form vor Ort – sie war allgegenwärtig. Das „DDR-Kabinett“ war mit Büchern und DVDs zur Geschichte der DDR vertreten und das „Geschmackszentrum Ost“ mit Leckereien der Marken Zetti, Viba oder Filinchen, die Alt-Ossis noch ein Begriff sein dürften. „Es sind alles Produkte von Firmen, die die Wende überlebt haben, den Betrieb wieder aufgenommen haben oder von Manufakturen“, so Inhaber Jörg Frühauf, geboren in Sachsen-Anhalt. In seinem Sortiment fand sich auch ein Duschgel, Marke „Badusan“, im Set mit einem Trabi-Modellauto – das kannten selbst die Alt-Ossis noch nicht.
Bei Bratwurst, Waffeln, Kuchen sowie kalten und warmen Getränken konnte ausgiebig geklönt und gefachsimpelt werden. Pokale gab’s auch: unter anderem für den schönsten Trabant, das schönste IFA-Fahrzeug (Industrieverband Fahrzeugbau der DDR), das schönste Zweirad und die weitesten Anreisen auf zwei und vier Rädern.
Bei den Zweirädern räumte Frank Prommersberger den Pokal ab. Der 40-Jährige war mit einer MZ TS 150 – Spitzengeschwindigkeit 100 Stundenkilometer – aus Schöppingen hinter Münster angereist. Für die 94 Kilometer hatte er rund zweieinhalb Stunden gebraucht. „Ich hätte es auch schneller geschafft, aber ich bin lieber über die Dörfer gefahren, anstatt über die Autobahn“, sagte er.
Den Pott für die weiteste Anreise auf vier Rädern nahm Mario Strümpf (28) entgegen, der mit einem Wartburg 353 Tourist den Weg aus dem mehr als 400 Kilometer entfernten Leipzig in die Ruhrstadt gewagt hat. „Bis zum vergangenen Jahr war der Wartburg noch mein Alltagsfahrzeug, aber dieses Jahr habe ich mir ein neues Auto gekauft, um ihn zu schonen“, sagte er. Für den Leipziger, der regelmäßig an Trabi- und Wartburg-Treffen in seiner Heimat teilnimmt, war es der erste Besuch in Witten und es wird nicht der letzte bleiben. Mario Strümpf: „Dieses Treffen ist richtig klasse und wird auf jeden Fall ins Programm aufgenommen.“
Trabbi-Treff auf Theresia
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>> Vom Nebenschauplatz zum Publikumsmagneten
Das Trabant-Treffen, das von den Trabi-Freunden Witten organisiert wird, hat sich seit der ersten Ausgabe zu einem Publikumsmagneten gemausert.
Anfangs fand die Veranstaltung parallel zum Oldtimerfestival auf Zeche Nachtigall statt, um Besucher anzulocken. Begonnen hat man mit etwas mehr als 20 Fahrzeugen.
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