Witten. . Seit Montag sind 43 Nachrichten bei neuem Service-Portal eingegangen. Wittener schicken vor allem Meldungen über wilden Müll und wucherndes Grün.
Mit dieser Aktion hat die Stadt offenbar genau auf den (orangen) Punkt getroffen: Noch nicht einmal eine Woche ist der neue Mängelmelder online, aber am Freitagnachmittag waren bereits 43 Meldungen eingegangen – und rund die Hälfte steht bereits auf Grün: Thema erledigt.
Stadt ist von Resonanz total begeistert
„Total begeistert“ ist Astrid Raith, Leiterin des Referats für Kommunikation bei der Stadt, davon, wie gut der neue Service von den Bürgern angenommen wird. Sehr sachlich und genau seien die Meldungen, die allermeisten kämen zudem mit einem Foto. „Das erleichtert uns die Arbeit ungemein“, so Raith. Bislang hätten die (telefonischen) Meldungen eher geheißen: „Da hat einer am Imberg Müll hingeschmissen.“ Mit der neuen Technik könne man den Standort in der Regel auf 50 Meter genau bestimmen.
Wer zur App greift und einen Mangel meldet – kaputte Ampeln, überhängendes Grün, wilde Müllkippen –, der solle aber nicht enttäuscht sein, wenn seine Nachricht nicht sofort im Netz aufpoppt. „Bei uns schaut immer erst ein Moderator darauf, ob die Meldung online gehen kann“, so die Kommunikations-Chefin.
Thema Datenschutz wird groß geschrieben
Denn das Thema Datenschutz werde natürlich auch beim Mängelmelder groß geschrieben. „Es geht ja nicht, dass einer einfach schreibt, bei seinen Nachbarn, den Flodders, sei die Musik auf Anschlag gedreht“, erklärt Raith schmunzelnd. Wenn nur ein einziger Blödsinn mache, komme die Stadt in Teufels Küche. Aber bislang habe der Moderator kaum Arbeit gehabt. Im Gegenteil: „Die Melder machen sogar die Autokennzeichen auf den Fotos selbst unkenntlich.“
Verdreckte Spielplätze, kaputte Beleuchtung oder Ampeln, defekte Schilder oder Parkscheinautomaten, wilder Müll und überhängendes Grün, das den Verkehr behindert: Sieben Mängel-Kategorien sind in der ersten Woche an den Start gegangen. Schon bald könnten es aber mehr werden. Am gestrigen Freitag habe das Team darüber beraten, ob zwei weitere Rubriken in die Liste aufgenommen werden müssen. Kanaldeckel wäre die eine, „über die andere müssen wir noch sprechen“.
Privatleute werden vom Amt benachrichtigt
Wucherndes Grün und wilder Müll ist das, was bislang am häufigsten gemeldet wurde. Beim Grün muss immer erst geprüft werden, ob die Stadt zuständig ist, oder ob es Privatleuten gehört. „Die werden dann benachrichtigt.“
Beim Müll wird die Stadt ganz schnell: Die Mitarbeiter fahren raus und schauen sich die Misere an. Das war bislang auch so. Dennoch erleichtert die App die Arbeit. Denn statt vieler Anrufe zum gleichen Problem gibt’s jetzt nur eine Meldung, die aber punktgenau. Wenn der zweite Bürger den gleichen Fall melden will, sagt ihm die App Bescheid, dass das Problem bereits gemeldet wurde. „Die Software ist da echt klug“, lobt Raith.
Ein Klick auf dem Handy von unterwegs reicht
Hilfreich sei die Technik auch für den Bürger. Statt sich mühsam durchzutelefonieren, reiche jetzt ein Klick auf dem Smartphone von unterwegs. Wer keines hat, kann sich auch zu Haus an den Rechner setzen – oder wie sonst telefonieren. „Unsere Mitarbeiter pflegen die Meldung dann ins System ein.“
Schön sei, dass die Technik so einfach funktioniere. Erst ein Bürger habe sich gemeldet, weil er die App auf seinem Handy nicht fand. „Er hatte nach der Wittener Version ,Da is wat’ gesucht“, erklärt Raith. Das Programm heiße aber Mängelmelder. „Es erkennt dann von allein, dass es um Witten geht.“
>>>Auf dem Smartphone oder am Rechner
Die kostenlose App fürs Smartphone gibt’s für Android- und Apple-Handys im Shop unter dem Namen Mängelmelder. Sie ist erkennbar an dem orangefarbenen Stern.
Den Wittener Mängelmelder erreicht man auch am Rechner direkt unter der Webadresse https://daiswat.witten.de. Die angegebene E-Mail-Adresse bleibt geheim.