witten. . Das größte Kaufhaus der Stadt gehört nicht mehr der örtlichen Werbegemeinschaft an, unterstützt diese aber weiterhin – nur nicht mehr mit Geld.
Eines der größten Einzelhandelsgeschäfte der Stadt – die Galeria Kaufhof – gehört nicht mehr der Standortgemeinschaft Witten Mitte an, der Initiative von knapp 60 Händlern und Freiberuflern in der Innenstadt.
Nach Angaben Daniels, der nach zehn Jahren Karl-Dieter Hoeper (66) an der Spitze der Standortgemeinschaft abgelöst hat, handelt es sich bei dem Ausscheiden von Galeria Kaufhof um eine konzernweite Entscheidung. „Galeria ist leider ausgetreten. Sie sind in allen Städten rausgegangen“, sagt der Fachanwalt für Erbrecht. Wobei die Zentrale in Köln dem widerspricht: „Es trifft nicht zu, dass Galeria Kaufhof bundesweit alle örtlichen Werbe- bzw. Stadtmarketing-Gemeinschaften verlassen hat. Eine mögliche Beteiligung wurde an jedem Standort individuell geprüft und dann entschieden“, heißt es.
Noch bis vor kurzem war es guter Brauch, dass die Galeria-Geschäftsführer zumindest dem Vorstand der Standortgemeinschaft angehört haben. Der Wittener Galeria-Chef Oliver Klein war wie seine Vorgänger stellvertretender Vorsitzender.
Große Ketten nicht vertreten
„Ideell sind sie immer noch im Boot“, sagt Christoph Daniel. Das Kaufhaus stehe nach wie vor hinter der Händler-Initiative und unterstütze sie auch, wenn es etwa um das Aufhängen von Bannern oder Plakaten für den verkaufsoffenen Sonntag gehe. „Sie geben nur kein Geld mehr.“ Was eine Standortgemeinschaft mit einem Jahresbudget von rund 20 000 Euro aus Mitgliedsbeiträgen schon zu spüren bekommt.
Überhaupt sind viele großen Ketten, ob Banken, dm, Rossmann oder Esprit, nicht in dem Händlerring vertreten. Daniel: „Es ist ein allgemeiner Trend, dass sich die Filialisten raushalten.“ Um so „dankbarer“ sei er, dass die Stadtgalerie diese Entscheidung noch nicht getroffen habe. Center-Manager Frederik Westhoff ist jetzt für Oliver Klein von Galeria Kaufhof als Stellvertreter nachgerückt.
Mit dem freiwilligen Rückzug von Karl-Dieter Hoeper werden bei der Standortgemeinschaft Witten Mitte nun die Weichen neu gestellt. Als Erfolge kann der 66-Jährige Schuh- und Fußpflegespezialist die Ansiedlung der Stadtgalerie oder die neue Weihnachtsbeleuchtung verbuchen.
Interessenstandortgemeinschaft kam nicht zustande
Nicht gelungen ist bis heute neben der Gründung einer Interessenstandortgemeinschaft eine gemeinsame Online-Plattform der Einzelhändler. Hier wollen sich Christoph Daniel und seine neue Stellvertreterin Angelika Hafer künftig verstärkt engagieren und demnächst ein von der Ruhr-Universität gelobtes Portal einer Stadt im Sauerland anschauen.
Der neue Vorsitzende hat sich allen Widerständen von Verdi zum Trotz auch vier verkaufsoffene Sonntage mit einem attraktiven Rahmenprogramm auf die Fahnen geschrieben. Für den verkaufsoffenen am 2. September bei der Zwiebelkirmes werde gerade ein Oldtimer-Treffen vorbereitet. Der weitere Ausbau der Weihnachtsbeleuchtung etwa in der Ruhrstraße liegt ihm ebenfalls am Herzen.