Witten. . Die Großpfarrei Witten-Herbede/Sprockhövel/Wetter hat Holger Schmitz als neuen Pfarrer eingeführt. Die Hoffnung in der Gemeinde ist groß.
Frischen Wind erhoffen sich viele Gemeindemitglieder in Peter und Paul in Herbede von ihrem neuen Pfarrer Holger Schmitz (46), der jetzt offiziell die Nachfolge von Burkhard Schmelz antrat.
Zehn bunte Buchstaben heißen den Geistlichen bei seiner Amtseinführung „willkommen“. Diesen Gruß recken ihm die Kleinsten der Gemeinde auf selbst gebastelten Pappschildern entgegen. Die Idee entstand im Kindergottesdienst, wie Vorstandsmitglied Sabrina Altegoer erzählt. „Jedes Kind hat das individuell gestaltet, um ihn zu begrüßen.“ Nicht nur darüber zeigte sich der neue Amtsträger in Herbede erfreut.
Kirche so voll wie sonst nur an Weihnachten
Auch die bis zum Eingang rappellvolle Pfarrkirche dürfte ihn froh gestimmt haben. Das war gerade für regelmäßige Kirchgänger ungewohnt. „So voll ist der Gottesdienst sonst nur an Weihnachten“, sagte Melanie Holzbecher. Die Wittenerin wünscht sich eine Aufbruchstimmung mit dem neuen Leiter der Pfarrei, die neben Herbede auch Buchholz, Wetter-Wengern und Wetter-Grundschöttel sowie Haßlinghausen und Niedersprockhövel umfasst. Dort, in Sprockhövel-Haßlinghausen, wird Schmitz im Pfarrhaus wohnen. Holzbecher: „Ich hoffe, er bringt ein bisschen Begeisterung mit.“
Denn zurzeit befindet sich die Gemeinde im Umbruch. Kirchen sollen geschlossen werden – St. Antonius in Buchholz vielleicht schon 2020. Dann verabschiedete sich Pfarrer Burkhard Schmelz nach mehr als achtjähriger Tätigkeit von der Pfarrei. Sein Nachfolger aus Essen zeigte sich während des Einführungsgottesdienstes optimistisch: „Ich freue mich auf die Menschen und die Zusammenarbeit hier.“ Der 46-Jährige bereits an zwei Standorten jeweils einen Umbruch der Gemeinde begleitet.
Vor seiner letzten Pfarrstelle in St. Nikolaus in Essen war Schmitz 15 Jahre in Oberhausen tätig – unter anderem als Pastor und Pfarradministrator. Daran erinnern sich viele Gemeindemitglieder aus Oberhausen gerne zurück, die ihren einstigen Pfarrer zu seinem neuen Arbeitsort begleiteten. In Oberhausen kamen regelmäßig 80 bis 100 Gläubige nach dem Gottesdienst zum gemeinsamen Frühstück zusammen, wie Raimund Reite erzählt: „Ich vermute, dass er hier auch solche Angebote ins Leben ruft.“ Der Oberhausener sieht Schmitz in Herbede gut aufgehoben. „Ich hatte den Eindruck, dass nun alle über die Zukunft hier erleichtert sind.“
Gottesdienstplan für Herbede steht noch nicht fest
Viele erhoffen sich von Holger Schmitz eine aktive Zusammenarbeit mit der Jugend, den Messdienern oder Pfadfindern. „Es wäre toll, wenn er uns unterstützen könnte“, sagt Jens Wodausch von den Pfadfindern. Beim Gottesdienst sieht der 18-Jährige noch Luft nach oben. „Er predigt ein bisschen lange, das könnte für Bannerhalter anstrengend werden.“
Nach dem offiziellen Teil zieht es die Besucher für Snacks und kühle Getränke nach draußen. Dort nimmt Holger Schmitz Glückwünsche und Geschenke entgegen. „Ich bin sehr beeindruckt, dass so viele Menschen hierhergekommen sind“, sagt er. Konkrete Pläne für seine Amtszeit könne er noch nicht nennen, auch nicht, wie regelmäßig die Glocken in St. Peter und Paul zum Gottesdienst läuten. „Das kann ich im Einzelnen noch nicht überblicken, da ich mich noch einarbeite.“ In seinen Händen hält er ein Porträt, ein Abschiedsgeschenk seiner alten Gemeinde. „Danke für die schöne Zeit“ steht unter dem Bild. Herbede darf sich auf den Neuen freuen.
>> Mehrere Einsatzorte
Die Pfarrei Peter und Paul in Herbede gehört zum Bistum Essen. Sie umfasst auch die Gemeinden Buchholz, Grundschöttel, Wengern und Sprockhövel.
Holger Schmitz war bereits in mehreren Orten tätig, unter anderem für das Diakonat in St. Peter und Paul in Hattingen und in der Pfarrei in Essen-Stoppenberg.