Witten. . Pfarrer Barkey ist einer von sieben Autoren, die sich in einem Buch zur Papst-Schrift äußern – mit dabei sind auch Rita Süßmuth und Malu Dreyer.
Freut euch und jubelt: Ein Buch zur jüngsten Schrift von Papst Franziskus kommt im nächsten Monat auf den Markt. Namhafte Autoren beschreiben darin in insgesamt sieben Aufsätzen ihren Zugang zu dem Papst-Schreiben vom April dieses Jahres. Darunter sind die stellvertretende SPD-Vorsitzende Malu Dreyer, die frühere Bundestags-Präsidentin Rita Süßmuth – und der Wittener Pfarrer Friedrich Barkey.
Martina Junghans hatte schon bald nach Erscheinen der Schrift beschlossen, daraus ein Buch zu machen. Das Papst-Schreiben sei außergewöhnlich und berühre grundsätzliche christliche Fragen. „Da haben plötzlich auch Menschen aufgemerkt, die nicht zur katholischen Kirche gehören“, sagt sie.
„Ich wollte mir erstmal seiner Unterstützung sicher sein“
Die Verlegerin fasste den Plan, kurzfristig ein Buch mit der Schrift und dazu einigen Stellungnahmen zu veröffentlichen. Den Allerersten, den sie fragte, ob er mitmachen würde, war Pfarrer Barkey. „Ich wollte mir erstmal seiner Unterstützung sicher sein und zudem seine Einschätzung zu dem Projekt hören.“
Junghans und Barkey haben sich vor rund 15 Jahren kennengelernt, als der Pfarrer noch im Siegerland im Einsatz war. Für einige Tage war die Kunsthistorikerin bei ihm zu Gast. Danach riss der Kontakt ab. „Aber er ist mir mit seiner hilfsbereiten, herzlichen Art nie mehr aus dem Kopf gegangen“, erzählt sie. Ihr war klar: In dem Papst-Sammler soll er dabei sein.
„Es ist eine ganz, ganz große Ehre für mich“
Für Barkey war die Überraschung entsprechend groß, als ihn der Anruf aus dem Rheinland erreichte. Sofort zugesagt hat er dennoch. Das Thema habe ihn gereizt, sagt der Pfarrer von St. Marien. Und: „Es ist eine ganz, ganz große Ehre für mich, öffentlich einen Kommentar zu einem Lehrschreiben abgeben zu dürfen.“
Auch er habe sich daraufhin erst einmal genauer mit dem Papst-Brief auseinandersetzen müssen. Und war überrascht – denn zunächst geht es darin um die Heiligkeit. „Und der Begriff kommt in meinem Alltag und dem meiner Leute eigentlich kaum vor“, gibt Barkey zu. Doch nach dem Lesen habe er gemerkt, dass es ihn doch betrifft. „Denn es geht darum, den Blick zu schärfen für die, die sich einsetzen, die demütig und authentisch sind.“
„Der ist kein Weichspüler, sondern ein Klarspüler“
Und auch das andere große Papst-Thema, die Kritik am Klerikalismus, den starren kirchlichen Hierarchien, habe ihn gepackt. Der Papst lege da ganz klar den Finger in die Wunde, so der Priester. „Der ist wirklich kein Weichspüler, der ist ein Klarspüler.“ Die Franziskus-Worte seien deutlich eine Anfrage „an mich und mein Amtsverständnis.“
Voll und ganz bestätigt fühlte sich Barkey dagegen beim letzten Punkt, dem Thema Humor. „Damit hat Franziskus mich ins Herz getroffen.“ Und das habe er auch so in seinem Wittener Beitrag geschrieben.
„Barkey hat einen persönlichen Zugang gewählt“
Herausgeberin Martina Junghans ist davon sehr angetan. „Pfarrer Barkey hat einen sehr persönlichen Zugang gewählt. Das hatte ich gehofft, und so ist es auch geworden.“
So gut hat ihr der Aufsatz gefallen, dass sie Teile aufs Cover drucken ließ. Da steht nun: „Das Evangelium, das ich täglich in meinen vielen Gemeinden, die mir anvertraut sind, verkünde, ist eine Froh-Botschaft und keine Droh-Botschaft.“
>>>EINE LESUNG IN WITTEN IST GEPLANT
Die anderen Autoren sind Thomas Andonie vom Bundesvorstand BDKJ, Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel, Dieter Puhl von der Berliner Stadtmission und der Wiener Theologe Jan-Heiner Tück.
Das Buch „Freut euch und jubelt“ der Edition Kunst + Kultur wird am 12. Juli erscheinen. Es hat 124 Seiten und kostet 9,80 Euro. Eine Lesung in Witten ist geplant.