Witten. Die Konjunktur brummt: Seit 36 Jahren gab es im Juni noch nie so wenige Arbeitslose. Auch die Zahlen für Witten entwickeln sich weiter positiv.
Die Arbeitslosigkeit geht weiter zurück. So niedrig wie im Juni war sie im EN-Kreis noch nie in diesem Jahr – was auch für Witten zutreffen dürfte. Die Agentur für Arbeit spricht sogar von der niedrigsten Quote in einem Juni seit 1982. Für Witten bedeutet das: 3468 Arbeitslose, mit Wetter und Herdecke 4593. Das sind 53 weniger als im Vormonat, aber 652 weniger als im Vorjahr. Die Quote liegt bei 5,9 Prozent. Statt 354 Stellen wurden aber nur noch 293 gemeldet.
„Der Arbeitsmarkt im Kreis entwickelt sich weiterhin gut. Die aktuelle Arbeitslosigkeit stellt den niedrigsten Juni-Stand seit 36 Jahren dar“, sagt Maren Lewerenz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. Ausnahme seien derzeit die Jüngeren unter 25 Jahren. Bei ihnen steige die Arbeitslosigkeit wegen der frühen Ausbildungsabschlüsse. Lewerenz: „Ich bin zuversichtlich, dass sie als gesuchte Fachkräfte wegen des aufnahmefähigen Marktes nur kurz arbeitslos sind.“
Kräftenachfrage ist leicht rückläufig
Neue Zahlen gibt es auch zur Beschäftigung: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis ist mit 107.300 gegenüber dem Vorjahr um fast 1800 gestiegen. „Das ist erfreulich, hat aber nicht die gleiche Dynamik wie in NRW oder im Bundesgebiet insgesamt“, sagt die Agentur-Chefin.
Die Kräftenachfrage im Ennepe-Ruhr-Kreis ist nach dem guten Vormonat aktuell rückläufig. 604 Stellen wurden im Juni neu gemeldet, 89 weniger als im Vormonat, zugleich 144 oder 19,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Hier kündigt sich laut Arbeitsagentur die Sommerpause in den Betrieben bereits an.
Zeitarbeitsfirmen melden wieder die meisten Stellen
Die meisten neuen Stellen hatten wie gewohnt Zeitarbeitsfirmen (241 neue Stellen), das Verarbeitende Gewerbe (78), der Handel (76) und das Gesundheitswesen (58). Das Gastgewerbe meldete aktuell 21 freie Stellen, das Baugewerbe ebenso. Die Logistik gab 17 Stellenangebote in Auftrag. Die Prognose: Im Juli wird angesichts der anhaltend guten Konjunktur noch keine „Feriendelle“ auf dem Arbeitsmarkt erwartet.