. Wie verlaufen die Umleitungen, wenn im Spätsommer die Sanierung der Pferdebachstraße startet? Die Nebenstrecken sind schon jetzt überlastet.

Die Baumaßnahme Pferdebachstraße hat noch gar nicht begonnen und sorgt schon im Vorfeld für Unruhe. Das Problem: Bereits jetzt leiden die Nebenstraßen – wie das Ledderken oder die Marienstraße – unter dem Autoverkehr. Das Bürgerbündnis (CDU, SPD) fordert nun die Verwaltung auf, im heutigen Verkehrsausschuss (17 Uhr, Rathaus, Sitzungszimmer 2) das Umleitungskonzept vorzustellen. Die Anliegen der Anwohner und die Ideen der Politiker sollen mit in die Planungen einfließen.

„Die Baumaßnahme Pferdebachstraße ist mit Sicherheit die größte Baumaßnahme in Witten der kommenden Jahre. Der Ausweichverkehr auf umliegenden Straßen wird enorm sein“, so Kevin Jakubowski von der CDU. Um „im Vorfeld Engpässe zu erkennen und Vorschläge zu machen“, möchten die Politiker die Möglichkeit bekommen, das Konzept einzusehen und eigene Vorschläge zu unterbreiten.

Ortskundige nutzen Abkürzung

Aktuell ist die Pferdebachstraße auf Höhe des Bahnübergangs halbseitig gesperrt. Bis Anfang Juli laufen dort Kanalanschlussarbeiten im Auftrag der ESW. Von Stockum kommend, kann man in die Innenstadt fahren. Stadtauswärts muss eine Umleitung über die Ardeystraße, Dortmunder Straße, Stockumer Straße und das Wullener Feld genommen werden.

Viele Ortskundige nutzen aber stattdessen eine „Abkürzung“ über das Ledderken, Gregor-Boecker-Straße und Leostraße. Dort klagen Anwohner über die heftige Verkehrsbelastung und mangelnde Parkmöglichkeiten. Über 50 Prozent der Autofahrer würden diese Umfahrung nutzen, so ein Anwohner zu unserer Zeitung.

„Das Ledderken ist relativ schmal und Tempo 30-Zone. Ausweichmanöver sind schwierig. Im Berufsverkehr ist es besonders schlimm. Ungeduldige hupen oder bölken aus dem Fenster.“ Was empfiehlt der Mann für die Großbaustelle Pferdebachstraße? „Dann müsste das Ledderken auf jeden Fall zur Einbahnstraße werden.“

Ein weiteres Problem sei die Parksituation – die schon seit jeher angespannt ist. Denn Besucher und Angestellte des Marien-Hospitals suchen gerne dort sowie in der Marienstraße einen Parkplatz, anstatt die kostenpflichtige (und oft überfüllte) Parkgarage zu nutzen. Darum wurde vor einigen Jahren eine Anwohnerparkregelung eingeführt. Anwohnerin Heike Miebach beklagt, dass sie trotz Parkausweis selten einen Parkplatz findet, zumal auch in der Marienstraße zurzeit gebaut wird. „Der Ausweis kostet 30 Euro, aber man hat nichts davon.“

>> Umleitungspläne sind noch nicht konkret

Dass Bürger oder Politiker im öffentlichen Teil des Verkehrsausschusses das Umleitungskonzept einsehen können, ist unwahrscheinlich, so Stadtsprecherin Lena Kücük – weil es dieses so noch nicht geben kann.

Wie berichtet, ist die Baumaßnahme erst vor wenigen Tagen an eine Baufirma vergeben worden. Wann welcher Bauabschnitt in Angriff genommen wird, hänge von den Kapazitäten der Firma ab. Die Pferdebachstraße werde in Bauabschnitte unterteil, für jeden Abschnitt werde dann ein eigene Umleitung erstellt.