Witten. . Teilnehmer feiern beim Drachenboot-Cup 2018 beim Kanu-Club Witten eine große Party – mit Wassersport, bunten Kostümen und Gesang.

„Ein bisschen Spaß muss sein, dann ist die Welt voll Sonnenschein“ – wie die Faust aufs Auge passte Roberto Blancos Schlagerklassiker als Motto für die 20. „Days of Thunder“ des Kanu-Clubs Witten. Ganz nebenbei gab’s den sogar live zu hören. Wer hartnäckig war, konnte sich ein Autogramm vom Unterhaltungskünstler sichern. Jedenfalls ein täuschend echtes. Der Drachenboot-Cup war bei seiner Jubiläumsauflage einmal mehr ein großes, buntes und vor allem freudiges Spektakel.

Die Piraten von „Black Pearl“ legten ihren Zweimaster auf der Festwiese vor Anker. Dafür gab’s verdientermaßen den Preis für den besten Zeltplatz.
Die Piraten von „Black Pearl“ legten ihren Zweimaster auf der Festwiese vor Anker. Dafür gab’s verdientermaßen den Preis für den besten Zeltplatz. © Svenja Hanusch

Als Besucher auf dem Vereinsgelände des KCW wusste man gar nicht so recht, wo man denn nun zuerst hinschauen sollte. Direkt am Herbeder Ruhrufer tummelten sich die Zuschauer, um die spannenden Rennen zu verfolgen. Wie übrigens auch auf der Lakebrücke. Mit tosendem Applaus und lauten Anfeuerungsrufen wurden die Boots-Besatzungen im letzten Rennabschnitt empfangen. Was da so alles über die Ziellinie fuhr, war bemerkenswert. Von waschechten Wikingern bis zu paddelnden Bierflaschen war alles dabei. Das Frauenteam „Wasserschaden“ hatte vorsichtshalber mal Pömpel eingepackt. Man weiß ja nie. Beschwerden über verstopfte Toiletten gab’s jedenfalls keine. Die Teilnehmer übertrafen sich in Sachen Verkleidungen und Zeltplatzgestaltung gegenseitig.

Fahrender Roboter gesichtet

Allen voran schossen zwei Teams den Vogel ab. Die Star Wars-Sturmtruppler von „Los Avernos“ waren schon 2017 als solche am Start. Diesmal jedoch wurden sie vom bekannten Roboter R2D2 begleitet. Im wahrsten Sinne des Wortes: Blinkend fuhr der putzige Roboter ferngesteuert neben dem Sternenkrieger-Tross her. Den Zeltplatz hatte man zur berüchtigten Cantina Bar umfunktioniert. Womit reist ein Star Wars-Held dort an? Klar, mit dem Raumschiff, wie für jeden gut zu sehen war.

Da sind sie alle versammelt. Die Schlagerstars der „Söhne Siegfrieds“.
Da sind sie alle versammelt. Die Schlagerstars der „Söhne Siegfrieds“. © Svenja Hanusch

Richtig witzig ging es auch bei den Männern und Frauen von „Söhne Siegfrieds“ zu. Dieter Thomas Heck, die Gruppe Dschinghis Khan, Jürgen Marcus, Roberto Blanco und viele mehr – die Stars der ZDF-Hitparade waren alle da. Zumindest in den Alter Ego-Versionen der Bommeraner Freunde. Nicht nur einmal schallte Vicky Leandros’ „Ich liebe das Leben“ über die Festwiese. Live gesungen auf einer Bühne, von fast echten Schlagerstars vor einer fast echten Kamera. Aber mit voller Inbrunst und völig authentisch. „Einmalig. Das ist wirklich der Knaller“, entfuhr es Cornelia Witzmann, Pressesprecherin des Kanu-Clubs. Verdientermaßen gab’s dafür den Performance-Pokal. Den Preis für den schönsten Zeltplatz sicherten sich die Piraten von „Black Pearl“, die ihr Holzschiff beim KCW vor Anker legten. Die „Octopussies“ mit ihren schnuckeligen, pinken Regenschirmen wurden für das schönste Outfit geehrt.

„Bommeraner Mädels“ sind flott unterwegs

Da rollt er vom Feld: Der blau-weiße Roboter R2D2 (re.) macht
Da rollt er vom Feld: Der blau-weiße Roboter R2D2 (re.) macht © Svenja Hanusch

Auf dem Wasser ging es mitunter ganz schön spannend zu. In fünf Rennklassen traten die Teams gegeneinander an. Dabei schlugen sich die Wittener Vertreter achtbar. Bei den Damen siegten die Handballerinnen des TuS Bommern. Die „Bommeraner Mädels“ setzten sich im Finallauf u. a. gegen die handballerische Konkurrenz des ETSV Witten durch, die als „Trinkerbell’s & Friends“ aufs Wasser gingen. In der Damen-Sportklasse gewannen derweil die „DBV-Vipers“ vor dem Drachenboot aus Hannover und dem Team „Schwabenpower“. Ausrichter Kanu-Club Witten schickte diesmal kein eigenes Drachenboot bei den Erwachsenen ins Rennen. „Wir brauchen einfach jede helfende Hand“, meinte Pressewartin Cornelia Witzmann im Vorfeld. So siegten in der Sport-Rennklasse die „Torpedo Drachen“.

Dafür machten die Nachwuchspaddler des KCW, die „Thunder Drags Youngstars“, in der Fun-Sport-Kategorie auf sich aufmerksam, gewannen vor den „Samurais“. Die weitaus meisten Boote (57) gingen aber zum Spaß in der Fun-Klasse an den Start. Hier setzten sich am Ende die „Boschdrachen“ u. a. vor den Handballern des HSV Herbede durch. Die starken Jungs des KSV Witten 07 mussten sich diesmal mit dem Sieg im kleinen Finale und Platz fünf begnügen. Für die Judoka der Sport-Union Annen war bereits vor dem Halbfinale Schluss.

Junge Besucher bestens unterhalten

Der kleine Felix (2) tobte sich auf der Hüpfburg der Ratz-Fatz-Company aus.
Der kleine Felix (2) tobte sich auf der Hüpfburg der Ratz-Fatz-Company aus. © Svenja Hanusch

Abseits des Renngeschehens konnte der Kanu-Club Witten einmal mehr mit einer sehr gelungenen Organisation punkten. Klaus Schulte-Ladbeck begleitete als Kommentator emotional die Rennen. Um das jüngste Publikum kümmerte sich die Ratz-Fatz-Company mit ihrer Hüpfburg. „Das macht total viel Spaß“, hielt das Rahmenprogramm der Prüfung durch den kleinen Luca (5) stand. Zur Stärkung ging es nach dem Hüpfen erstmal an die Pommesbude oder den Crêpes-Stand. Das Bierrondell war dann doch eher was für die durstigen Eltern.

Einen mehr als würdigen Abschluss des ersten Renntages gab’s dann beim gemeinsamen WM-Rudelgucken der Teilnehmer. Toni Kroos’ Siegtreffer zum 2:1 für Deutschland gegen Schweden machte die gute Stimmung noch besser. Als Fazit blieb einmal mehr, dass der Drachenboot-Cup viel mehr ist als eine Sportveranstaltung. Er ist vor allem eine zweitägige Party, die nun auf ihre 21. Auflage zusteuert.