Witten. . Im Salinger Feld in Witten entsteht ein neues Depot des Logistikunternehmens. Es löst die bisherigen Verteilzentren in Dortmund und Hagen ab.
Hermes siedelt sich in Witten an und wird ab Juni 2019 vom Salinger Feld aus ein etwa 50 Kilometer großes Einzugsgebiet bedienen. Der Entwickler und Investor Garbe Industrial Real Estate lässt dafür auf einem Teil des ehemaligen Pelzer-Geländes eine 5000 m² große Halle errichten. Gestern lud das Unternehmen zum symbolischen Spatenstich. Das neu entstehende Verteilzentrum wird einer von 45 Depot-Standorten von Hermes deutschlandweit. In Witten sollen dann bis zu 60 000 Pakete täglich umgeschlagen und an Endkunden ausgefahren werden. Dabei will das Unternehmen auch auf Elektrofahrzeuge setzen.
Das neue Depot ersetzt zwei bereits existierende, aber in die Jahre gekommene Depots des Dienstleisters: Dortmund und Hagen. Insgesamt 100 Arbeitsplätze sollen so am Standort Witten entstehen. Etwa 60 Mitarbeiter ziehen aus Dortmund und Hagen mit um. 16,5 Millionen investiert Hermes in die technische Ausstattung des Depots.
„Grundstück mit Geschichte“
Es sei ein „Grundstück mit Geschichte“, sagt Jan Dietrich Hempel vom Immobilienentwickler Garbe kurz vor dem symbolischen Spatenstich für ein neues Depot des Paketdienstleisters Hermes im Salinger Feld. Denn von wo aus bald bis zu 60 000 Pakete täglich an Hermes-Kunden in der Region geliefert werden sollen, standen noch bis Dezember die Industriehallen der Adler Pelzer Group.
Durch die beiden Brände im März 2015 und 2017 auf dem Gelände des Automobilzulieferers sei ein „Neuentwicklungsbedarf entstanden“, sagt Hempel. Auch seitens der Stadt ist man froh über die Nachfolgelösung für das Pelzer-Gelände. „Hermes fügt sich sehr gut in das bestehende Industriegebiet ein“, sagt die Erste Stellvertretende Bürgermeisterin Beate Gronau.
Der Rohbau steht bereits
Rund 5000 Quadratmeter misst die neue Hermes-Halle. Der Rohbau steht bereits. Im Februar hatte das Bauunternehmen Köster mit den erforderlichen Tiefbauarbeiten begonnen, im März kamen die ersten Bauteile „Nun sieht es schon eher nach Richtfest aus oder wie kurz vor dem Einzug“, scherzt daher auch Hempel.
Der Standort Witten wird die Hermes-Verteilzentren in Dortmund und Hagen ablösen. Diese sind beide über 20 Jahre alt und auch deshalb an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen. „Die Mitarbeiter dort müssen schon sehr improvisieren, um die Menge an Paketen noch zu bewältigen“, sagt Dirk Rahn, bei Hermes Germany zuständig für den Bereich „Operations“.
Mitarbeiter ziehen mit um
Wenn das Wittener Depot im Juni 2019 seine Arbeit aufnehmen wird, sind laut Romanus Vallieri alle bisherigen Mitarbeiter aus Dortmund und Hagen dabei. „Zwei Niederlassungen zusammenzulegen ist nie einfach“, sagt der Hermes-Gebietsleiter für die Region Köln. Aber: „Alle kommen mit. Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben.“
Elektrofahrzeuge für jede Großstadt- und für Witten
300 Millionen Euro investiert Hermes derzeit in die Neuaufstellung seiner Standorte. So soll die Zahl der großen Logistikzentren bis 2020 von sechs auf 15 Zentren anwachsen.
Gleichzeitig wird die Zahl der kleinen Standorte reduziert, wie etwa durch Zusammenlegung der Standorte Dortmund und Hagen.
Das Unternehmen setzt auch verstärkt auf E-Mobilität. Bis 2025 wolle man in den Innenstädten aller deutschen Großstädte nur noch elektrisch unterwegs sein. Die ersten 1500 Fahrzeuge seien bestellt, so Rahn. Aber auch in Witten sollen wegen der Nähe zum Depot künftig Elektrofahrzeuge die Pakete zum Kunden bringen.
Etwa 60 Mitarbeiter ziehen demnach mit dem Logistik-Unternehmen um. Rund 40 neue Mitarbeiter will die Firma zusätzlich einstellen. Von Witten aus verschickt das Unternehmen dann Pakete an Kunden in einem Einzugsgebiet von Datteln im Norden, Lüdenscheid im Süden, Duisburg im Westen und Iserlohn im Osten.
Neben dem Hermes-Verteilzentrum lässt Entwickler Garbe auf dem insgesamt 30 000 Quadratmeter großen Grundstück ab September noch eine weitaus größere Halle auf 21 000 Quadratmetern bauen. Man sei derzeit im Gespräch mit potenziellen Interessenten, sagt Geschäftsführer Hempel. Fest steht: Es wird ein Mieter aus der Logistik-branche. Insgesamt steckt das Hamburger Unternehmen rund 22 Millionen Euro in das ehemalige Pelzer-Gelände. „Der Standort ist sehr attraktiv, wir würden gerne noch weiter hier investieren“, so Dietrich Hempel.