Witten. . Nach der Messerstecherei im Wittener Stadtpark in der Nacht zu Samstag ist der Verdächtige (14) in Haft. Das Opfer (18) schwebt in Lebensgefahr.
Bei einem Streit im Stadtpark in der Nacht zum Samstag ist ein 18-jähriger Iraker mit einem Messer angegriffen worden. Er wurde lebensgefährlich verletzt. Täter soll ein 14-jähriger Iraner sein. Der Staatsanwalt erließ einen Haftbefehl gegen den Jugendlichen. Er sitzt jetzt in U-Haft. Sowohl das Opfer als auch der mutmaßliche Täter sind in Witten gemeldet.
Mehrere Messerstiche in den Oberkörper
Gegen 1.50 Uhr in der Nacht zum Samstag war es im Stadtpark zu einer Auseinandersetzung zwischen den Beiden gekommen, so die Polizei. In deren Verlauf habe der 14-Jährige den 18-Jährigen durch mehrere Messerstiche am Oberkörper verletzt. Ein Rettungswagen brachte den Wittener in ein Krankenhaus. Während in einer ersten Polizeimitteilung von Samstagmittag noch von „schweren“ Verletzungen gesprochen wurde und dass das Opfer intensivmedizinisch behandelt werde, hieß es am Samstagabend, der junge Mann sei lebensgefährlich verletzt. Auch am Sonntagmorgen bestand noch Lebensgefahr, bestätigte Polizeisprecher Frank Lemanis. „Sein Zustand ist unverändert.“
Polizeibeamte ermittelten als Tatverdächtigen den 14-Jährigen und nahmen ihn fest. Auf Antrag der Staatswaltschaft wurde er einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Untersuchungshaftbefehl. Dem 14-Jährigen wird versuchter Totschlag vorgeworfen.
Ermittlungen an Mordkommission abgegeben
Zum genauen Tathergang und worum es ist in dem Streit ging, gibt es noch keine näheren Angaben. Das Motiv stehe bislang noch nicht fest, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Polizei und der Staatsanwaltschaft Bochum vom Samstagabend. Die Ermittlungen wurden einer Mordkommission übertragen.
Der Tatort liege „mitten im Stadtpark“, ohne die Stelle näher zu beschreiben. Von den Spaziergängern, die diese Zeitung am Sonntagmorgen ansprach, hatte niemand etwas von der Tat mitbekommen. „Nachts halte ich mich hier lieber nicht auf, man muss die Gefahr ja nicht suchen“, sagte eine Joggerin (49). Tagsüber fühle sie sich aber im Stadtpark wohl, „ich habe aber ja auch immer meine beiden Hunde dabei.“ Ein Ehepaar (63, 60) sagte: „Wir gehen abends generell nicht mehr aus, man fühlt sich in Witten doch überall etwas unsicher.“
Wittener meiden Stadtpark in der Dunkelheit
Im Stadtpark gibt es mehrere beliebte Sitzplätze, oben mit Blick Richtung in Bommern, das Rondell bei der Betriebsamtsunterkunft und weitere kleinere. „An einer Stelle wird auch regelmäßig gekifft“, so eine Besucherin. Nach Beobachtung der Parkbesucher treffen sich im Park sowohl deutsche als auch ausländische Gruppen Jugendlicher und junger Erwachsener. Ärgernis für viele Parkgäste ist hauptsächlich der Abfall den einige hinterlassen, darunter zerschlagene Flaschen. Flaschen mit billigem Wodka ordnet ein regelmäßiger Parkgänger (63) deutschen Jugendlichen zu. „Ich fürchte, das ist der Nachwuchs, der einmal unsere Elite werden soll, wenn ich das sehe, graut es mir.“