Unkraut vergeht nicht, so lautet ein altes Sprichwort. Trotzdem graben Hobbygärtner jedes Jahr das Kriegsbeil aus, wenn Giersch und Brennnessel ihre Blätter aus den mühevoll bepflanzten Beeten strecken. Doch ein Perspektivwechsel kann Gelassenheit bringen. „Für mich gibt es kein Unkraut“, sagt Birgit Ehses von der Naturschutzgruppe Witten (Nawit). „Es gibt nur unerwünschte Wildkräuter.“

Unkraut vergeht nicht, so lautet ein altes Sprichwort. Trotzdem graben Hobbygärtner jedes Jahr das Kriegsbeil aus, wenn Giersch und Brennnessel ihre Blätter aus den mühevoll bepflanzten Beeten strecken. Doch ein Perspektivwechsel kann Gelassenheit bringen. „Für mich gibt es kein Unkraut“, sagt Birgit Ehses von der Naturschutzgruppe Witten (Nawit). „Es gibt nur unerwünschte Wildkräuter.“

Doch das meiste Unkraut ist nicht nur hübsch, sondern auch hilfreich. „Spitzwegerich tut auf Mückenstichen sehr gut“, verrät Ehses. Und Brennnessel passe nicht nur in den Tee, sondern eigne sich auch bestens als natürlicher Pflanzendünger.

Doch vor allem Insekten freuen sich, wenn heimisches Unkraut im Garten wuchert. Mit überzüchteten Zierpflanzen und pestizidbelasteten Billig-Blumen aus dem Baumarkt können Biene und Schmetterling hingegen kaum etwas anfangen. „Und wenn die Insekten nichts zu fressen finden, gibt es auch keine Vögel oder Reptilien. Es hängt alles zusammen“, so Ehses.

Auch in Ursula Engelhardts 5000 m² großem Prachtgarten in Bommern gibt es Platz für Unkraut. In einer Ecke wachsen Brennnesseln und Knoblauchrauken. „Dort legen Schmetterlinge ihre Eier“, sagt die Garten-Expertin. Wenn das Unkraut dann doch mal die Überhand gewinnt, greift Engelhardt nur zu „mechanischen Mitteln“. Das Hacken und Jäten sei zwar mühsam. Doch Unkrautvernichter kommen ihr nichts ins Haus, beziehungsweise in den Garten.

Das sehen die Mitglieder des Kleingärtnervereins „Ruhrblick Heven“ ähnlich. Auch dort stehen keine chemischen Keulen in den Gartenlauben. Unter anderem, weil ein Imker sich mitsamt seinen Bienen im Verein angesiedelt hat. „Natürlich sollte das Unkraut aber nicht auf andere Gärten überwuchern“, sagt der Vorsitzende Heinz-Werner Rüsing. „Aber da passt schon einer auf den anderen auf.“

„Seit einigen Jahren hat sich in Witten ein größeres Bewusstsein für die Gefahren von Pflanzengiften entwickelt“, so Birgit Ehses. Die Nawit bekomme oft Anfragen von Bürgern, wie man denn auf natürliche Weise gegen Unkraut vorgehen könne. Auch wie man Insekten mehr Lebensraum verschaffen kann, interessiert die Gärtner in der Region. Deshalb lädt die Gruppe regelmäßig zu Vorträgen und Exkursionen in ihren Naturgarten an der Nachtigallstraße ein. Die nächste Veranstaltung ist am Samstag, 2. Juni, unter dem Motto „Den Frühling mit Bienen erleben“.