Witten. . Auf dem Hohenstein gibt’s den ersten Honig des Jahres. Im Lehrbienenzentrum erklärt Imker Michael Haack, wie das flüssige Gold ins Glas kommt.
Das Lehrbienenzentrum auf dem Hohenstein. Imker Michael Haack ist vor Ort, bietet den Besuchern sein „flüssiges Gold“ in Gläsern an, die die Aufschrift „Erster Honig des Jahres“ tragen. Haack: „Der erste Honig wird immer mit Spannung erwartet. Denn jeder schmeckt anders.“
Haack öffnet einen Kasten, wirft einen Blick auf die dortigen Bienen und weiß: Den Tieren geht es gut. Bienen lieben keinen Stress, benötigen viel Ruhe, erläutert der Experte. Deswegen darf im Garten des Lehrbienenzentrums nicht telefoniert werden, auch Hunde müssen draußen bleiben, ebenso Essen und Getränke.
„Jedes Bienenvolk ist unterschiedlich“
Erst wenige Tage zuvor hat der Rentner, der eine Imkerei in Witten und eine in Herdecke betreibt, den Honig geschleudert. Kurz demonstriert der 75-Jährige, wie das abläuft: Nachdem beide Seiten einer Wabe entdeckelt sind, kommen sie in die Schleuder. Danach kann der Honig abgefüllt werden. Das Wachs bleibt in einem Sieb zurück.
Seit sechs Jahren betreibt Haack die Imkerschule auf dem Hohenstein. Sein wichtigstes Gebot: Genug Zeit für die Bienen haben. „Jedes Volk ist unterschiedlich und hat auch einen anderen Charakter.“ Würden die Tiere Stress ausgesetzt, „wird es ungemütlich, dann gibt es Stiche“.
Ein Gewitter kann Bienen stressen
Auch der Imker bleibt hiervon nicht verschont. Rund 150 Mal im Jahr werde er gestochen, erzählt Michael Haack. Schon ein Gewitter könne Bienen stressen. Der Dortmunder betont, dass Hobbyimker auf die Eigenarten der Tiere Rücksicht nehmen könnten. Große Imkereien hielten Bienen oft so, „wie man es nicht tun sollte“.
Unter den Besuchern des Lehrbienenzentrums ist an diesem Tag auch Claudia Hegemann. Sie komme fast jeden Sonntag auf den Hohenstein, sagt sie. An diesem Nachmittag hat sie Sohn David mitgebracht. Der betont, dass man durch die Besuche beim dortigen Imker regionale Produzenten unterstütze. Seine Mutter nickt: „Wir können ihn auch jederzeit fragen, wie der Honig entsteht.“
Das nächste Mal wird auf dem Hohenstein geschleudert
Denn Hobbyimker Michael Haack beantwortet ausführlich alle Fragen. Den nächsten Honig wird er direkt auf dem Hohenstein schleudern. Auf einen Termin möchte er sich aber noch nicht festlegen. „Da werden wir uns an die Bienen halten.“ Denn die sollen wieder in Ruhe ihre Arbeit machen. Stressfrei!
>>> DAS LEHRBIENENZENTRUM
Das Lehrbienenzentrum auf dem Hohenstein ist an Sonn-und Feiertagen von 10 - 18 Uhr geöffnet, im Winter bis 17 Uhr. Es werden Führungen und Schulungen angeboten.
Das Zentrum wird vom Kreis-Imkerverein Ennepe-Ruhr betreut. Über 80 Prozent der Bienenvölker stehen in Deutschland bei Hobbyimkern.