witten. . Die überraschende Planung für ein Hotel am Bahnhof hat das Investorenumfeld für ein Vier-Sterne-Haus in der Nähe des Parkhotels kalt erwischt.

Joris Immenhauser von den Grünen hatte offenbar schon die richtige Frage im Stadtentwicklungsausschuss gestellt: Ob sich das denn überhaupt rechne, wenn innerhalb von wenigen Jahren mehrere Hotels entstünden. Nun, Fragen, um nicht zu sagen Kritik werden jetzt auch aus dem Umfeld eines Investors für ein seit längerem geplantes Vier-Sterne-Hotel in der Nähe des Parkhotels laut. Auslöser ist die im Ausschuss vorgestellte Planung der Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte für ein Drei-Sterne-Hotel am Hauptbahnhof.

Vier-Sterne-Hotel braucht ein Bebauungsplanverfahren

Nicht nur die Öffentlichkeit, auch das Investorenumfeld für Wittens erstes Vier-Sterne-Hotel mit rund 80 Zimmern ist offenbar von den Plänen von Witten-Mitte überrascht worden. Dabei habe man ständig mit der Stadt zusammengesessen, um das eigene Projekt voranzutreiben, heißt es. In den Fachausschüssen ist ein Vier-Sterne-Hotel zwischen Saalbau und Haus Witten bereits begrüßt worden.

Auch die Verwaltung behandelt das Vorhaben wohlwollend. Anders als ein Drei-Sterne-Haus am Hauptbahnhof (132 Zimmer) muss das mit sechs Geschossen geplante Vier-Sterne-Haus allerdings ein Bebauungsplanverfahren durchlaufen. Gerade hier setzt die Kritik aus dem Investorenumfeld an.

In der Nähe des sechsgeschossigen Parkhotels sollte das neue, ebenso hohe Vier-Sterne-Hotel gebaut werden.
In der Nähe des sechsgeschossigen Parkhotels sollte das neue, ebenso hohe Vier-Sterne-Hotel gebaut werden. © Fischer, Archiv

Es zeigt sich verwundert darüber, dass ein so großer „Kasten“, wie er nun am Bahnhof geplant sei, nach Paragraf 34 Baugesetzbuch gebaut werden dürfe. Hier wäre nicht einmal die Zustimmung der Politik erforderlich. Ein B-Plan macht dagegen klare Vorgaben. „Die brauchen nicht einmal ein Verkehrsgutachten“, heißt es aus dem Investorenumfeld. Es zweifelt inzwischen an der Rentabilität des eigenes Projekts. „Wir wollen acht Millionen Euro investieren. Aber 200 Zimmer mit 300 Betten halten wir momentan nicht für rentabel.“ Ob man das Projekt stoppen wolle, dazu wolle man sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht äußern, hieß es. Man werde weitere Gespräche mit der Stadt führen.