witten. . Das hätten ganz schlimme Pfingsten werden können. Gleich viermal wollten Enkeltrickbetrüger ältere oder alte Menschen in Witten reinlegen.

Das ist offenbar gerade noch mal gut gegangen. Zumindest in vier Fällen konnten ganz aktuell Betrügereien mit dem sogenannten „Enkeltrick“ verhindert werden. Die Täter hatten wieder versucht, ältere Mitbürger aus Witten um hohe Summen Bargeld zu erleichtern.

Wie so oft rufen die mutmaßlichen Täter ältere Mitbürger an, natürlich anonym, geben aber vor, ein Enkel zu sein oder diesen zu kennen. Manchmal nennen sie sogar einen richtigen Vornamen oder bestätigen diesen, wenn der angerufener Senior danach fragt. Nach dem Motto: „Bist Du es, Pascal?“ Natürlich ist am anderen Ende der Leitung nicht der wahre Enkel, sondern gemeine Kriminelle, die womöglich sogar aus dem Ausland anrufen, aber in der Regel auch Mittelsmänner vor Ort haben.

Mitarbeiter eines Geldinstituts wurde stutzig

Diesmal hatten sie es in wenigen Stunden am Freitag (18.5.) vor Pfingsten auf vier unbescholtene Bürger abgesehen. An der Hüttenstraße in Heven gab es im Laufe des Tage zwei Anrufe bei einem Ehepaar in den Siebzigern. Gefordert wurden 19 000 Euro. Das Ehepaar tat das Richtige und verständigte seine Tochter. Gezahlt wurde nichts.

An der Menkenstraße wurde eine über 80-jährige Frau angerufen. Hier forderten die Täter 19000 Euro für einen Autokauf. Offenbar gelang es ihnen, die Frau so weit zu bringen, dass sie Geld abgehoben hätte. Zum Glück wurde der Mitarbeiter einer Bank oder Sparkasse stutzig. Er informierte die Polizei. Auch hier gingen die Betrüger leer aus.

Zweiter Unbekannter spielte Rolle eines „Notars“

Am Kreutzstück nahm die Tochter einer über 80-Jährigen einen anonymen Anruf an. Die Masche war die Gleiche wie im Falle Menkenstraße. Angeblich brauchte ein Enkel Geld für einen Autokauf. Es geht aber noch dreister - die Forderung: Geld für einen Autokauf des vermeintlichen Enkel. Am Kaulbachweg behauptete ein anonymer Anrufer, als angeblicher Enkel einen Unfall gehabt zu haben. Sie bräuchten 20 000 Euro – natürlich so schnell wie möglich. So sollen die Ängste der Angerufenen ausgenutzt werden.

Um der ganzen Sache den Anschein von Dringlichkeit, aber auch Seriosität zu geben, brachten die Täter in diesem Falle sogar noch einen „Notar“ ins Spiel. Diese Rolle übernahm in dem Telefongespräch ein zweiter Unbekannter. Er fragte nach Schmuck und Wertgegenständen fragte. Zum Glück wurde auch hier nichts gezahlt und keine Frage beantwortet, die den Tätern auf die Sprünge hätte helfen können, was denn zu holen wäre.

Doch längst nicht alle Fälle von Enkeltrickbetrug in Witten sind immer so glimpflich ausgegangen. Es kam in der Vergangenheit immer wieder zu hohen Geldübergaben. Die Polizei warnt eindringlich: „Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Ihnen unbekannte Personen.“

>>>> Polizei warnt: Bleiben Sie misstrauisch!

So gehen die Enkeltrickbetrüger oft vor: Sie geben sich als „Enkel“ aus (oder als Bekannter/Freund des Enkels)und fordern telefonisch einen größeren Geldbetrag. Die Täter behaupten etwa, einen Unfall gehabt oder etwas gekauft zu haben. Sie müssten schnell etwas bezahlen und seien in einer Notsituation.

Die Polizei warnt: „Seien Sie misstrauisch, wenn vermeintliche Verwandte telefonisch um Geld bitten oder Anrufer Sie mit der vermeintlichen Notlage eines nahen Angehörigen schocken wollen. Informieren Sie umgehend Ihre Polizei unter 110!“ Hinweise in den konkreten Fällen bitte an Tel. 0234/909-4135 (-4441).