Auch das versteckte Schmuckstück Haus Crengeldanz haben Leser erkannt. Für zwei Schreiber kein Kunststück! Sie haben in der Glasfabrik nebenan gearbeitet.
Auch das versteckte Schmuckstück Haus Crengeldanz haben Leser erkannt. Für zwei Schreiber kein Kunststück! Sie haben in der Glasfabrik nebenan gearbeitet.
Das Foto zeigt das Haus Crengel-danz, früher auch Gut Crengeldanz genannt. Das Anwesen war im 14. Jahrhundert im Besitz der Ministerialenfamilie von Düker. In diese heiratete Hermann von Witten-Steinhausen (1374-1435) ein, wodurch sich die Linie Witten-Crengeldanz bildete. 1825 erwarben Gustav und Theodor Müllensiefen das Haus und gründeten auf dem Gelände eine Glashütte, die Flachglas herstellte und heute dem Unternehmen Pilkington gehört.
Ich habe noch Fotos von 2004. Der Teich war damals noch voll mit Wasser. Im Hausflur stand – und steht – eine Pumpe. Mit dieser wurde das Wasser für die Bewohner ins Haus gepumpt. In den Teich floss aufgewärmtes Kühlwasser aus der Glasfabrik. Ich bin in der Nähe aufgewachsen, habe mit 14 Jahren als Jungarbeiter bei der Deutschen Tafelglas AG (Detag) angefangen und habe dort 43 Jahre gearbeitet. Wenn wir als Kinder mit dem Schlitten auf den vereisten Teich fuhren, mussten wir aufpassen, weil das Eis am Teicheinlauf dünner war und schneller taute als an den anderen Stellen.
Karl-Georg Kogelheide, 74 Jahre
Die Brüder Gustav und Theodor Müllensiefen kamen 1825 aus dem Bergischen Land nach Witten. Auf dem ehemaligen barocken Herrensitz Haus Crengeldanz ließen sie sich nieder und bauten daneben eine Glasfabrik. Hier wurden später die Schmelztiegel für die Gussstahl-Herstellungsversuche von Carl-Ludwig Berger gefertigt. Einige Mitglieder der Familie Müllensiefen standen der 1722 gegründeten „Herrnhuter Brüdergemeinde“ in Sachsen nahe. Die „Herrnhuter“ haben eine neue Form des Friedhofs etabliert, bei der die Grabstellen nach einem strengen Raster angeordnet und mit schlichten, gleichartigen Grabsteinen ausgestattet sind. Zum Gottesacker gehörte ein künstlich aufgeschütteter Sandhügel, der „Hutberg“. Friedhof und „Hutberg“ existieren noch in dem an die Fabrik angrenzenden Wäldchen.
Dieses Fotorätsel berührt mich persönlich sehr, ich habe meine Ausbildung (1959-1962) bei der damaligen Detag absolviert. Auf dem Teich beim Haus Crengeldanz habe ich als Kind mit Freunden im Winter Eishockey gespielt. Der Hockeyschläger wurde aus einem passenden Weidenast geschnitzt, eine zusammengetretene Blechdose (Libby’s Kaffeemilch) diente als Puck. Ein weiterer Spielplatz war das kleine Wäldchen neben der Fabrik Müllensiefen, hier haben wir Buden gebaut, Ritter, Indianer und Cowboy gespielt. Ein kleiner Bach am Rande wurde angestaut zum Baden. In dem Wäldchen befand sich der Friedhof der Familie Müllensiefen, dieser Bereich war für uns ein wenig unheimlich.
Werner Schultze
Das Foto zeigt Haus Crengeldanz, früher auch Burg Crengeldanz genannt, denn die ersten Bewohner waren um 1335 die Familie von Düker. Um 1825 erwarben die Brüder Müllensiefen das Haus und errichteten drumherum eine Glasfabrik, die nach mehrmaligem Besitzerwechsel noch besteht. Heute gehört sie der Firma Pilkington, die wir vor ein paar Jahren bei einem Tag der offenen Tür besichtigen konnten. Das jetzige Gebäude Haus Crengeldanz wurde 1706 erbaut, gehört noch der Familie Müllensiefen. Manfred W. Schwandt
Ich behaupte, 80 Prozent der Wittener Bevölkerung waren noch nie an diesem Ort! Das Haus Crengel-danz liegt abgelegen in einer verträumten Senke zwischen Industrie und Eisenbahn! Michael Röder