witten. . Sie haben eines der schönsten Naherholungsgebiete vor der Tür, die Herbeder. Nur kommen sie zu Fuß nicht direkt hin. Das könnte sich bald ändern.
Das „Fenster zur Ruhr“ – es ist dunkel, feucht und verschmiert. Tatsächlich gilt die unattraktive Unterführung an der Schlossstraße in Herbede nach wie vor als einzige direkte fußläufige Verbindung vom Ortskern zum Kemnader See. Nun startet die Stadt mit breiter Unterstützung der Politik einen neuen Anlauf für eine andere Lösung.
Vize-Planungsamtsleiterin Barbara Bokel stellte im jüngsten Stadtentwicklungsausschuss die Alternative zu einer großen Lösung vor, die den Fachausschüssen schon vor zehn Jahren vorgelegt, aber nie verwirklicht wurde. Sie sah eine Verlegung des Bahnübergangs von der Meesmannstraße/Ruhrtal zur Schlossstraße vor. All das wird unter der Überschrift „das Ruhrfenster gestalten“ geführt.
Bahnübergang hätte mit Straße 2,3 Millionen gekostet
Nun, allein dieser Bahnübergang hätte – mit einer neuen Straße für Anlieferungsverkehr von Firmen wie Lohmann – 2,3 Millionen Euro gekostet. So entschied man sich auf Anraten des NRW-Verkehrsministeriums zunächst für den Straßenumbau auf der Wittener Straße (Kreisverkehre).
Viele Ziele seien im Rahmenplan für Herbede an dieser Stelle erreicht worden – auch das Rathaus der Medizin und Edeka. Entsprechend sei der Druck für eine Bahnüberquerung gestiegen, so Bokel. Nun gebe es den neuen Planungsauftrag, eine Lösung zunächst für Fußgänger und Radfahrer zu finden, also in kleinen Schritten vorzugehen. Die Stadt hofft, kurzfristig Fördermittel aus dem Programm „Nahmobilität“ beantragen zu können, bei 30 Prozent Eigenbeteiligung.
Doch auch bei einer kleineren Lösung sei es mit einem „Drängelgitter“ voraussichtlich nicht getan, sagte Bokel. „Wir brauchen voraussichtlich Schranken.“ Es müssten im Vorfeld viele Fragen geklärt werden, vor allem, welche Sicherung es genau werden soll. Die Querung soll wahrscheinlich neben der alten Unterführung erfolgen, ab dem Fußweg Seniorenheim/Rathaus der Medizin, und dann in einem kombinierten neuen Fuß-/Radweg neben der Schlossstraße zum See führen.
„Wenn alles gut liefe, könnte man diese Lösung 2020 umsetzen oder ein Jahr später“, sagte die Planerin. Aber das sei immerhin eine ganz andere Zeitschiene als bei der ursprünglichen Lösung. Die Politik reagierte sehr positiv.
„Hat jemand was dagegen, wenn ich mich freue?“
„Hat jemand was dagegen, wenn ich mich freue?“ sagte CDU-Fraktionsvize Arnulf Rybicki. Oliver Kalusch von den Linken „würde sich auch über eine Schrankenlösung freuen“. Stadtbaurat Stefan Rommelfanger kündigte an, dass nun die Planung für einen Überweg erarbeitet und die Kosten ermittelt werden. Ziel sei es, die Genehmigung Anfang 2019 zu bekommen, um dann Anfang Juni 2019 den Förderantrag zu stellen. „Gebaut werden kann 2020, wenn der Bewilligungsbescheid da ist.“