Witten. . Es erinnert an Frisbee, nur wird hier auf Körbe geworfen. Nach längerer Vorbereitung ging nun die erste Discgolf-Anlage in Witten an den Start.

Drei weiße Scheiben segeln am Sonntag an der Uni durch die Luft. Damit ist sie offiziell eröffnet, die „Disc-Golf“-Anlage im Pferdebachtal. Der Sport erinnert an Frisbee – nur mit Körben.

Den ersten Wurf machen Robert Beckmann von TuRa Rüdinghausen, Jusochef Philip Raillon und Vize-Bürgermeister Lars König. „Die Anlage bereichert unser Sport- und Freizeitangebot sehr“, sagt König. Vor knapp vier Jahren hatten die Jusos das Thema erstmals auf den Tisch gebracht. „Damals dachte ich: Entweder das klappt nie oder wir können in einem Jahr spielen“, so Raillon, der den Sport aus Neuseeland kennt.

Idee aus Neuseeland mitgebracht

Ziel ist es, einen Kurs von meist 18 Bahnen mit möglichst wenigen Wür­­fen zu absolvieren. Von einer festgelegten Abwurfzone aus wirft der Spieler die Scheibe in Richtung eines Fangkorbs aus Metall. Der Spieler markiert die Stelle, wo die Scheibe gelandet ist, und spielt von dort aus weiter. Die Bahn ist zuende gespielt, wenn die Scheibe im Fangkorb versenkt wurde. Disc Golf wird nach ähnlichen Regeln wie Golf gespielt.

TuRa wird die Anlage in Witten betreuen. Sie steht aber jedem frei zur Verfügung. „Das ist nicht nur ein Sportprojekt, sondern auch ein soziales“, sagt Raillon. Die Jusos hatten viele verschiedene Mitstreiter gesucht: den Disc-Golfverband, das Kinder- und Jugendparlament, die Verwaltung. Das nötige Geld kam von Handwerksunternehmen und aus Fördermitteln.

Für Profi-Disc-Golfer und Breitensportler

„Mir hat das Projekt gezeigt: Mit Engagement und Geduld lässt sich tatsächlich viel bewegen – trotz chronisch leerer Stadtkasse“, sagt Philip Raillon. Etwas gemeinsam in der Stadt verändern, das kann der stellvertretende Bürgermeister Lars König nur unterschreiben. „Und zwar unabhängig von der Parteifarbe. Die ist doch in der Lokalpolitik ohnehin nebensächlich.“

Die Anlage ist für Profi-Disc-Golfer und Breitensportler geeignet. Insgesamt gibt es neun Bahnen, die 60 bis 100 Meter lang sind. Die Abwurfstellen sind noch in der letzten Woche gepflastert worden. Von dort aus nähern sich die Spieler Schritt für Schritt dem Korb, wie beim richtigen Golf, erklärt Frank Oelbüttel, Disc-Golf-Instructor von TuRa Rüdinghausen.

„1. Tura-Open“ wegen des Wetters abgesagt

„Am liebsten würde ich sofort losspielen“, sagt Lars König. Er hat früher selbst häufig Frisbee gespielt, wie er verrät. Einziger Wermutstropfen am Sonntag: Die ursprünglich geplanten „1. Tura-Open“ mussten kurzfristig abgesagt werden. „Das Wetter war schlecht angekündigt und das Gras ist im Moment auch sehr hoch – erst ab Juni kann wegen der Brutzeit wieder gemäht werden“, sagt Robert Beckmann von TuRa.

Trotzdem haben die Organisatoren zur Eröffnung eine wichtige Neuigkeit: Ab sofort gibt es auch Leihscheiben, die sich Nutzer gegen eine Gebühr an der Pferdebachstraße ausleihen können. Damit steht die Anlage auch unerfahrenen Spielern offen.