Feierlich eingeweiht wurde an diesem Sonntag (22.11.) die neue Orgel in der Marienkirche. Um 19.30 Uhr beginnt das erste offizielle Konzert.

Lautstark und tongewaltig erklingt die Marienorgel, als Kantor Christian Vorbeck um 16.06 Uhr das erste Mal die Pfeifen erklingen lässt. Es ist der Moment, auf den die gesamte Katholische Pfarrgemeinde St. Marien seit beinahe 20 Jahren gewartet hat. Gestern wurde die neue Orgel feierlich eingeweiht.

Die Stuhlreihen waren voll besetzt, Klappstühle boten zusätzliche Sitzplätze für die rund 400 Besucher. Extra aus Rüdinghausen sind Gudrun und Friedhelm Specht an diesem Tag gekommen. „Wir gehen gerne in Orgelkonzerte und freuen uns, die Orgel zum ersten Mal zu hören”, sagt Gudrun Specht vor Beginn des Festhochamtes. Die alte Orgel sei „manchmal ein bisschen unklar in den Tönen” gewesen, „um es vorsichtig auszudrücken”, sagt Friedhelm Specht. Die neue Orgel werde sie schon dazu bewegen, häufiger in die Kirche St. Marien zu gehen, sagt der 70-Jährige.

Drei Jahre hat der Bau der Orgel gedauert, 1,1 Millionen Euro hat er gekostet. Und auch wenn der Orgelförderverein der Gemeinde einen stattlichen Beitrag geleistet hat und die Orgel hier nun stehe und klinge, so weist Pfarrer Reinhard Edeler bei der Weihe noch einmal darauf hin, dass das nicht heiße, dass sie auch schon bezahlt sei.

Fest steht jedoch schon, dass die Orgel, die ihresgleichen in der Region sucht, für Konzerte genutzt werden wird. Darauf freuen sich schon jetzt Renate und Dieter Bader, die ebenfalls der Weihe beiwohnen. „Ich höre sehr gerne Orgelmusik, weil ich selbst früher im Kirchenchor gesungen habe”, sagt Renate Bader.

Mehr als eine Stunde werden sie und die anderen Anwesenden auf die Folter gespannt, bis die Orgel durch Pfarrer Edeler mittels Weihwasser und Weihrauch geweiht wird. Als Botschafter des Vatikans in Berlin war der Apostolische Nuntius für Deutschland, Seine Exzellenz Erzbischof Jean-Claude Perisset, zu diesem Anlass angereist. Bereits vor einem Jahr hatte er sein Kommen zugesagt. Und Pfarrer Edeler scherzte: „Den Papst einzuladen, schien uns dann doch zu enorm.”

Bereits vor dem Festhochamt der Orgelweihe trug sich der Nuntius ins Goldene Buch der Stadt ein. Dem Kantor Christian Vorbeck brachte er eine Medaille des Papstes „als Zeichen der Unterstützung der Kirche für die Musik” mit.

Die eigentliche Orgelweihe ist jedoch Pfarrer Edeler überlassen. Alle Köpfe der Besucher sind nach hinten zur Empore gerichtet, als er die Orgel segnet, damit sie zu Ehren Gottes ertönt. Der große Moment für Kantor Christian Vorbeck, der maßgeblich an der Umsetzung des Projektes beteiligt war. 20 Jahre nach der ersten Idee einer neuen Orgel, zehn Jahre nach den inhaltlichen Auseinandersetzungen und drei Jahre nach Beginn der Bauphase spielt er sie endlich, die neue Marienorgel. Gudrun Specht ist begeistert: „Sie hört sich einfach toll an.”