Witten. . Anita Scholz-Bingöl machte für ihre Masterarbeit eine Befragung an der Grundschule Vormholz. Es gibt Klagen über einen heiklen Zebrastreifen.

Wie gut sind Schüler der Vormholzer Grundschule auf den Straßenverkehr vorbereitet? Kommen sie zu Fuß oder mit dem Elterntaxi zum Unterricht? Wie sicher ist der Schulweg? Fragen, die Anita Scholz-Bingöl für ihre Masterarbeit an der Bochumer Ruhr-Universität Eltern stellte, deren Kinder die Vormholzer Grundschule besuchen. Viele beantworteten den sechsseitigen Fragebogen der Geografin und nannten auch Gefahrenpunkte.

Wie z.B. einen Zebrastreifen auf der Vormholzer Straße, den Kinder überqueren, die am Rosa-Stern-Weg wohnen. Etwa die Kinder von Astrid Fänger. Ihr Sohn Timon (9) besucht die vierte Klasse der Vormholzer Grundschule, seine beiden fünfjährigen Schwestern die Kita Vormholz. Astrid Fänger sagt, dass man den Fußweg morgens gemeinsam gehe. Die 43-Jährige beklagt, dass sie am besagten Zebrastreifen – eine Tempo-30-Zone – immer wieder erlebe, „dass Autos nicht halten und auch zu schnell fahren. Das ist nicht nur für Grundschüler gefährlich, sondern auch für die Fünft- und Sechstklässler der Hardenstein-Gesamtschule, die auch am Vormholzer Ring unterrichtet werden“.

Mittlerweile wird häufig geblitzt

Kinder hätten an dieser Stelle Angst, alleine den Zebrastreifen zu überqueren. „Mittlerweile wird dort häufig geblitzt, das ist gut“, findet die dreifache Mutter. Was sie für heikel hält: An Stellen, an denen am Vormholzer Ring an beiden Seiten geparkt wird, müssten Kinder zwischen den Wagen hindurch ein Stück weit auf die Straße treten, um zu sehen, ob sich ein Auto nähert.

Nicht zuletzt sorgten auch Eltern für morgendliches Chaos, die ihre Kinder mit dem Wagen zur Grundschule oder der benachbarten Kita fahren würden. „Die Autos fahren zum Teil auf den Bürgersteig, es wird auf der Straße gewendet.“

Häufige Beschwerden

Eindrücke, die die Geografin Anita Scholz-Bingöl und Schulleiterin Alexandra Schlieper teilen. Die Lehrerin unterstützte die „Schulweg-Untersuchung“ der Geografin sehr, „weil sich Beschwerden von Eltern häuften, dass der Schulweg ihrer Kinder zu gefährlich sei“.

Alexandra Schlieper betont, dass man zu diesem Thema Gespräche mit der Stadt führen werde. Rund 100 Meter entfernt von dem Zebrastreifen, der von Autofahrern ignoriert werde, stehe ein Ampel. „Aber auch die wird bei Rot überfahren und die Grün-Phase ist so kurz, dass man über die Straße sprinten muss, um es zu schaffen“, so die Schulleiterin. Um die Schulwege für Kinder sicherer zu machen, könnte man etwa über Sammelstellen nachdenken. „Also Orte, an denen ein Erwachsener auf Kinder wartet und dann mit ihnen zusammen zur Schule geht.“

Geographin Anita Scholz Bingöl untersucht Schulwege von Kindern.
Geographin Anita Scholz Bingöl untersucht Schulwege von Kindern. © Jürgen Theobald (theo)

Alexandra Schlieper sagt, dass man mit den Schülern auch in der Unterrichtszeit übe, wie man sicher zum Schule komme. „Wir bitten auch die Eltern, dies zu tun.“ Denn Kinder würden oft gerne zusammen mit anderen Kindern selbstständig den Schulweg meistern.

Was Geografin Scholz-Bingöl bei ihrer Elternbefragung noch festgestellt hat: 38 Prozent der Vormholzer Grundschüler wohnen nicht weiter als 500 Meter von der Schule entfernt, weitere 38 Prozent maximal einen Kilometer. Der Großteil der Kinder, die nahe an der Schule lebt, komme morgens ohne elterliche Begleitung. Scholz-Bingöl: „Jedes vierte Kind wird mit dem Elterntaxi gefahren. Die Eltern verbinden das oft mit anderen Wegen – etwa zur Arbeitsstelle oder zum Einkaufen.“ Die Sorge um die Sicherheit des Kindes auf dem Schulweg sei von den Eltern nicht als Grund für eine Autofahrt angegeben worden.