Rund 1600 neue Wohnungen und Eigenheime werden in den kommenden zwölf Jahren in der Stadt benötigt – davon geht das „Handlungskonzept Wohnen Witten 2030“ aus. Aber auch heutige Hausbesitzer in der Stadt sollen für Sanierungen und Modernisierungen gewonnen werden. Denn: 40 Prozent der Wittener Wohnungen wurden in den 50er und 60er Jahren gebaut, weiß der Leiter des Planungsamtes, Sebastian Paulsberg.
Rund 1600 neue Wohnungen und Eigenheime werden in den kommenden zwölf Jahren in der Stadt benötigt – davon geht das „Handlungskonzept Wohnen Witten 2030“ aus. Aber auch heutige Hausbesitzer in der Stadt sollen für Sanierungen und Modernisierungen gewonnen werden. Denn: 40 Prozent der Wittener Wohnungen wurden in den 50er und 60er Jahren gebaut, weiß der Leiter des Planungsamtes, Sebastian Paulsberg.
Was das neue Handlungskonzept auch zeigt: Fast 54 Prozent des Mietwohnungsbestandes ist in privater Hand. Wer Wohnungen älteren Datums auch künftig vermieten will, müsse in den Bestand investieren, wie dies auch Wohnungsgesellschaften in der Stadt gemacht haben und weiterhin machen, betont auch Stadtbaurat Stefan Rommelfanger. Der in diesem Zusammenhang auf gelungene Projekte wie etwa die „Soziale Stadt Annen“ verweist sowie auf das laufende Stadterneuerungsprogramm Heven-Ost/Crengeldanz.
Stichwort: bezahlbarer Wohnraum. Die Zahl der in der Stadt angebotenen Sozialwohnungen ist seit Jahren rückläufig, da Häuser mit einstigen Sozialwohnungen aus der Mietpreisbindung herausgefallen sind. Laut Stadtbaurat Rommelfanger gab es 2006 noch 4270 Sozialwohnungen in Witten, 2015 waren es 2520, 2030 würden es noch 980 sein – „wenn nicht neue entstehen“. Das Bochumer InWIS-Institut hatte während der Erstellung des neuen Mietspiegels dennoch festgestellt, dass die Mietpreise in Witten generell „moderat“ seien.
Zum Thema Neubauten weist Anja Reinken, Leiterin des Amtes für Bodenmanagement und Wirtschaftsförderung, auf ein derzeit „potenzielles Flächenangebot von 55,7 Hektar“ hin. Dies würde für den ermittelten Flächenbedarf bis 2030 mehr als ausreichen. Ein Problem sei jedoch, dass mögliches Bauland oft mit Restriktionen, also Einschränkungen, belegt sei.
Mögliches Bauland genau anschauen
„Das heißt, dass ein Eigentümer eine Fläche zum Beispiel gar nicht verkaufen möchte, dass eine Fläche schwierig zu entwickeln ist oder sich eine Entwicklung nicht rechnet. Es gibt natürlich auch Flächen, die Altlasten aufweisen“, so Reinken. Daher müsse man sich die zur Verfügung stehenden Flächen in der Stadt jetzt genau anschauen. Am neuen Handlungskonzept Wohnen hat ein Arbeitskreis mitgewirkt, in dem nicht nur die Stadt vertreten ist, sondern auch die örtlichen Wohnungsgesellschaften sowie weitere „Akteure des Wohnungsmarktes“ wie etwa der Wittener Mieterverein und der Eigentümerverband Haus & Grund.
Der Arbeitskreis wird als „Initiativkreis Wohnen“ fortgeführt. Er wird sich dreimal jährlich treffen und auch mit dem Thema Leerstand beschäftigen. Für die Stadt sei das Handlungskonzept Wohnen „ein zentrales Steuerinstrument“, betont Bürgermeisterin Sonja Leidemann. Zielsetzungen der Wohnungspolitik würden so in einer Gesamtstrategie gebündelt.