. Es gibt zur diesjährigen WM in Witten kein großes Public Viewing. Doch Werkstadt, Blue Beach und Kneipen zeigen die Fußballspiele. Ein Überblick.
Anpfiff! Vom 14. Juni bis 15. Juli geht’s in Russland um den WM-Pokal. Doch in Witten gucken Fußballfans offenbar am liebsten vorm heimischen Flachbild-Fernseher. Anfragen ans Ordnungsamt für ein Public Viewing gab es bislang nicht – es wird kein großes Rudelgucken an der frischen Luft geben. Trotzdem muss niemand allein Kimmich, Kroos und Co. zujubeln: Werkstadt, Blue Beach und mehrere Lokale übertragen die Spiele der deutschen Mannschaft.
Werkstadt
Die Werkstadt bietet den größten Rahmen für den gemeinsamen Torjubel. Die Leinwand wird im großen Saal aufgebaut, in den 800 Zuschauer passen. „Um es etwas gemütlicher zu machen, wollen wir aber Bierbänke aufstellen. Dann passen bis zu 500 Besucher in den Saal“, sagt Mitarbeiterin Susanne Ahlborn. In den Vorjahren lief das Rudelgucken gut, „in der Vorrunde etwas weniger, zum Ende hin waren wir voll besetzt“, so Ahlborn. Start ist am Sonntag, 17. Juni, um 17 Uhr mit dem ersten Spiel der Deutschen Mannschaft gegen Mexiko. Der Eintritt ist frei.
Blue Beach
„Kicken kucken“: Damit wirbt die Sandsporthalle Blue Beach am Kemnader Stausee. So groß wie in den Jahren zuvor wird es nicht mehr. Das Blue Beach gibt ausgewählte Termine auf seiner Homepage bekannt. Die Leinwand (zwei mal zwei Meter) hängt im Gastro-Bereich, draußen an der Holzbar läuft ein Fernseher. „Man kann trotzdem guten Gewissens mit der ganzen Familie gucken kommen“, sagt Dirk Heemann. Das „eingeschränkte“ Rudelgucken sei eine Folge verschärfter Auflagen. „Wir dürfen keine Eintrittsgelder nehmen, die Sicherheitsvorschriften haben sich verändert.“ Erster Guck-Termin ist der erste WM-Spieltag, 14. Juni, 17 Uhr (Russland gegen Saudi-Arabien).
Backhaus
Auch das Backhaus an der Dortmunder Straße überträgt kickende Herren – die Deutschlandspiele, das Halbfinale und Finale. Der Eintritt ist frei, trotzdem bittet die Gastronomie um Kartenreservierung (www.backhaus-24.de). Los geht’s mit dem ersten Deutschlandspiel am 17. Juni.
Café Extrablatt
Das ist die kleine Ausgabe des Rudelguckens: Das Café Extrablatt am Berliner Platz macht den Fernseher an. Bei schlechtem Wetter läuft die Übertragung drinnen, bei gutem Wetter draußen. „Das ist zwar keine Leinwand, aber auf der Terrasse können ziemlich viele mitschauen“, so eine Mitarbeiterin.
Kneipen
„Wir bleiben bescheiden“, sagt Franco Sapia, Inhaber des Klimbim an der Wiesenstraße. Aus Platzgründen laufen nur die beiden großen Fernseher. „Ich hoffe, dass die Leute trotzdem kommen“, sagt er. „Wer will schon zwei Stunden vor einer Großbildleinwand stehen, wenn er bei mir bequem sitzen kann?“ Dieser Satz gilt wohl stellvertretend für viele Wittener Kneipen und Vereinsheime.
>> Fußballfreie Zonen
Einige Gastronomien bieten bewusst keine Übertragung der WM-Spiele an. Zum Beispiel weil Fußballgucken nicht ins Konzept passt (beim Knut’s an der Wiesenstraße). Das Café Del Sol an der Ruhrstraße verzichtet auf die Spiele wegen der Gema-Gebühren, so ein Mitarbeiter.
Noch kann man ein Public Viewing beim Ordnungsamt Witten anmelden. Großer Vorteil: Es ist Schluss mit Sperrstunde. Freiluft-Übertragungen der WM-Spiele auf Großleinwänden sind während des Turniers auch nach 22 Uhr erlaubt. Der Bundesrat stimmte am Freitag einer Lockerung der Lärmschutzregeln zu.